Rezension Rezension (2/5*) zu Die Blutschule: Thriller von Max Rhode.

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Die Blutschule: Thriller von Max Rhode
Kaufen >
Horror ohne Handlung

Simon, die Hauptfigur des Buches, erzählt die grauenhaften Geschehnisse in Form eines Tagebuches. An einer Stelle denkt er darüber nach, was aus diesem Tagebuch wohl werden wird:

"Vielleicht wird es ja sogar irgendwann veröffentlicht, wenn ich längst tot bin. Dann dienen diese Zeilen womöglich der Unterhaltung irgendwelcher Menschen, die ich nicht kenne und die ich auch nie kennenlernen wollen würde, denn wieso sollte ich mich mit Leuten abgeben, die Zerstreuung in der Lektüre über Tod und Gewalt suchen? Das ist krank."

Und ganz ehrlich? Da kann ich Simon nur zustimmen, denn "Die Blutschule" ist kein Thriller, es ist fast schon "Torture Porn". Wem das kein Begriff ist: übersetzt heißt es "Folter-Porno" und bezeichnet ein Subgenre des Horror, in dem die Handlung meist eher dünn ist, während Folter, Verstümmelung und Erniedrigung im Mittelpunkt stehen.

Ich sage "fast schon", denn ich muss dem Autor zumindest zugute halten, dass die meisten Folterszenen eben nicht detailliert beschrieben werden, sondern "nur" das Ergebnis präsentiert wird. Das machte es für mich aber nur geringfügig besser, denn dafür werden fleißig alle Schocker abgearbeitet, wie zum Beispiel Folter niedlicher Tierbabys oder Gewalt zwischen Vater und Kind.

Und das fand ich noch nicht mal spannend. Anfangs dachte ich noch, "Die Blutschule" könne so etwas werden wie die Horror-Klassiker von Stephen King, aber leider kommt es nicht annähernd an Bücher wie "Friedhof der Kuscheltiere" heran. Es ist in meinen Augen viel platter, denn es verzichtet darauf, vorhandenes Potential auszuschöpfen. Interessante Themen werden nur am Rande angekratzt, und das Buch bietet absolut nichts Neues - die Handlung spult sich vorhersehbar ab, ohne originelle Ideen oder unerwartete Wendungen.

Die Charaktere lernt man kaum kennen, denn der Vater entwickelt sich schon am Anfang zum abgrundtief bösen Monster, die Mutter spielt nur eine kleine, nebensächliche Rolle, und Simon und Mark werden dermaßen vom blanken Terror beherrscht, dass man nur wenig Gefühl dafür gewinnt, was für Menschen die beiden sind, wenn sie gerade nicht in einer Extremsituation sind.

Der Schreibstil war für mich noch das Beste an diesem Buch, denn der ist durchaus kompetent, konnte das Ganze für mich aber auch nicht mehr retten.

Fazit:
"Die Blutschule" ist für mich kein Thriller, sondern viel zu bemüht schockierender Horror. Es gibt keinen Fall zu lösen, keinen wirklichen Spannungsbogen, keinen psychologischen Tiefgang, sondern nur sinnlose Gewalt - und das zum Teil gegen Kinder und Tiere.

Der einzige Grund, warum ich "Die Blutschule" überhaupt gelesen habe, ist die Tatsache, dass "Max Rhode" zum einen ein Pseudonym von Sebastian Fitzek ist, und zum anderen eine Figur in dessem Buch "Das Joshua-Profil". Ich finde die Idee immer noch klasse, einer literarischen Figur mehr Glaubwürdigkeit zu geben, indem man diese Figur selber ein Buch schreiben lässt - aber leider wird das hier meines Erachtens verschenkt.


von: Rainer Wekwerth
von: Faridah Àbíké-Íyímídé
von: Lauren Oliver
 

diSistaDase

Neues Mitglied
24. März 2017
2
3
2
59
Auxburg
Kann nur bestätigen was Mikka über "Blutschule" schreibt.

Habe Sebatian Fitzek mit "Das Kind" und "Die Therapie" kennengelent. Da ich gerne Chronologien beachte, wenn ich einen neunen Autor kennenlerne, hab ich mit "Blutschule" weitergemacht, da dies an erster Stelle stand.

Wirklich nur blutig und grausam, musste mich sehr überwinden bis zum Ende weiterzulesen...

Derzeit lese ich Noah, bin ungefähr in der Mitte des Buches und schon sehr gespannt.....
 
  • Like
Reaktionen: Helmut Pöll

diSistaDase

Neues Mitglied
24. März 2017
2
3
2
59
Auxburg
das weiß ich auch nur weil ich Mitglied bei der Stadtbücherei bin und in der Autoren-Suchfunktion alle Ergebnisse über bestimmte Autoren angezeigt bekomme. So bin ich auf Max Rhode gestossen.
So eine Erfahrung habe ich auch mit Frank Schätzing gemacht. Mein erstes Buch war natürlich "der Schwarm" auch bei ihm wollte ich "back to the Roots" und habe das Erstlingswerk "Mordshunger" gelesen. Kein Vergleich! Jedoch hat er das auch selbst schon festgestellt.
 
  • Like
Reaktionen: supportadmin

Beliebteste Beiträge in diesem Forum