Rezension Rezension (3/5*) zu Verraten von Florian Schwiecker.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Verraten von Florian Schwiecker
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Spezialkommando

Zufällig befindet sich Luk Krieger, Mitglied einer Einheit zur Terrorbekämpfung, vor Ort als in einem Berliner Lokal eine Bombe gezündet wird. Sofort beginnen Spezialeinheiten der Polizei mit den Ermittlungen. Dabei wollen sie den Terrorismusexperten Krieger zunächst nicht dabeihaben. Krieger überzeugt die Leitende Kommissarin Cole mit seinen treffenden Analysen. Und schon bald führt eine Spur nach Köln. Das Entsetzliche kann jedoch nicht verhindert werden, in Köln geht eine zweite Bombe hoch. Man hofft allerdings, dem Täter auf der Spur zu sein, doch dieser wirkt sehr gut organisiert und informiert.

Dieser actionreiche Thriller ist ausgesprochen spannungsgeladen, kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel, man weiß manchmal nicht wo einem der Kopf steht. Fast schon überhöht wirken die beiden zentralen Ermittler Luk Krieger und Anna Cole, einfach zu perfekt vom Aussehen her, von dem Geschick bei den Ermittlungen, von ihrer Charakterstärke und den fehlenden Schwächen. Mit der Schilderung der Anschläge wurde nach Auskunft des Autors eine Idee umgesetzt, die bereits im Jahr 2011 entstanden war und die natürlich vor dem Hintergrund der inzwischen tatsächlich verübten Anschläge eine besondere Aktualität erhalten hat. Die Ereignisse geben dem Buch einen unerwarteten Realitätsbezug. Krieger und Cole machen sich auf den Weg durch Deutschland, um den Attentäter zu stellen und möglicherweise noch Schlimmeres zu verhindern.

Die Schilderungen des Autors zeichnen sich durch Detailkenntnis aus, die Art und Weise, wie in Behörden gearbeitet wird, erfährt eine Beschreibung, die von einem Insider kommen könnte. Zwar vermisst man manchmal die Aufklärung einiger Hintergründe oder auch eine Information darüber, wie gewisse Dinge durchgeführt wurden. Auch entwicklen die Personen eben weil sie so perfekt sind, nicht so viel Authentizität. Doch viel wird von dem rasanten Fortgang der Entwicklung aufgewogen ebenso von der Unterbreitung einer unerwarteten Wendung, bei der man sich gar keine Gedanken machen möchte, ob Ähnliches auch in der realen Welt geschehen könnte. Man traut einigen zwar einiges zu, aber man wünscht, dass es doch noch ein paar Grenzen geben möge.
3,5 Sterne