Rezension Rezension (3/5*) zu Spreewaldtod von Christiane Dieckerhoff.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Spreewaldtod von Christiane Dieckerhoff
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Spreewaldidyll

Klaudia Wagner aus dem Ruhrpott ist noch immer nicht ganz im Spreewald angekommen. Ihr letzter Fall hat ihr sehr zu schaffen gemacht, sie ist psychisch und physisch noch angeschlagen. Ausgerechnet mit Kollege Demel, der sie bis hin zur verbalen sexuellen Belästigung schlimm gemobbt hat, soll sie nun ein Team bilden.
Im malerischen Fließ bei Lübbenau wird die Leiche eines jungen rumänischen Erntehelfers gefunden, den sie selbst noch bei einem Dorffest am Vorabend gesehen hat. Dort hatte er mit der Tochter eines Gurkenbauern getanzt, was weder den Bauern, noch einem jungen aggressiven Dörfler gefallen hat. Klaudia ging dazwischen und konnte eine Eskalation gerade noch vermeiden. Nun steht sie vor dem toten jungen Rumänen.
Die Gurkenbauern wollen nichts gesehen oder gehört haben, genau wie die anderen Erntehelfer, bei der Vernehmung des jungen Schlägers, der wohl als Neonazi bekannt ist, wird sie von der Staatsanwaltschaft zurückgepfiffen. Es scheint da Seilschaften zu geben, die immer noch funktionieren. Die Zusammenarbeit mit Demel ist mehr als anstrengend, aber da die Dienststelle unterbesetzt ist, muss sie über ihren Schatten springen.
Der Spreewald als Krimihintergrund hat meist eine etwas düstere Komponente, vielleicht liegt es an der Landschaft, die immer wie verwunschen erscheint. Auch dieser Krimi passt gut in die Stimmung. Allerdings tritt die Krimihandlung ein wenig in den Hintergrund. Zuviel Raum nehmen die Befindlichkeiten von Klaudia Wagner und ihren Kollegen ein. Fast alle plagen sich mit psychischer Überlastung, Burnout-Syndromen, Tinnitus und ähnlichem. Das ist zwar schlüssig erzählt und gibt den Personen Tiefe, aber um die Auslöser zu verstehen, sollte man den ersten Band kennen. Meiner Ansicht nach nimmt die Beschreibung der persönlichen Nöte der Beamten überhand, dadurch fehlte es mir an der Spannung, die ich mir gewünscht hätte.

 

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