Genre Genreleserunde Gegenwartsliteratur - ab 05.02.17

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Diese Mischung aus Situationskomik und dem ernüchternden Alltag der Senioren macht den Reiz dieses Buch aus.
Da ist beispielsweise Frau Scheuder, die ihr Zimmerchen reinigt und dabei ihren Kanarienvogel einsaugt. Oder eben Hendriks Freund Evert, der immer mit einem gewissen Grundpegel durchs Altenheim schlurft und aus Langeweile Fische vergiftet. Das ist manchmal zum Schreien komisch.

Aber es gibt eben auch die andere Seite, wenn z.B. Frau de Leeuw beim Ballspiel plötzlich vom Stuhl fällt und stirbt, oder sich die alten Leute darüber unterhalten, ob sie beerdigt oder eingeäschert werden wollen. Alles in allem wünscht man ihnen auch ein wenig mehr Verständnis von Seiten der Heimleitung, die diensteifrig auf bürokratische Einhaltung auch der unsinnigsten Vorschriften drängt. Wer das Buch liest freut sich betsimmt nicht auf das Älterwerden bzw. das Heimleben.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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@Helmut Pöll
An die Fische kann ich mich auch noch gut erinnern, auch die Reaktion der Heimleiterin war sehr amüsant.
Wusstest du, dass es eine Fortsetzung geben soll? Ich persönlich würde dies sehr begrüßen, da mir der Roman sehr gut gefallen hat.
 

Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de

Der kleine Toumani, mit dem dieses Buch beginnt, wird von seinem Besitzer derart misshandelt, dass er nicht mehr zu gebrauchen ist. Daher entsorgt ihn der brutale "Besitzer" auf einer Müllkippe. Hier wird er nach ein paar Tagen - mehr tot als lebendig - von ein paar Kindern gefunden. Unter ihnen ist Iman, der sich fortan um ihn kümmert.

Ab hier gibt es in diesem Buch mehrere Wechsel in der Erzählperspektive. Aus der Sicht von seiner Mutter und Großmutter lernt der Leser Iman kennen. Man erfährt, aus welchen Verhältnissen der Junge kommt und wie er zu dem charismatischen Jungen geworden ist, der ein großes Herz für Schwächere hat.

Von dem Moment an, wo Iman und Tourmani aufeinander treffen ändert sich auch die Stimmung in dem Buch. Wo vorher die grausamen Lebensbedingungen Tourmanis im Mittelpunkt standen, geht es nun um die Freundschaft zwischen den beiden Jungen, wobei sich das schreckliche Umfeld und Elend nicht wegdenken lässt.
 
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Reaktionen: Sassenach123

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Überleben ist ein guter Anfang: Roman von Andrea Ulmer
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Dieser Roman war nicht so bedrückend wie ich erst angenommen habe. Zumal die Autorin das Schicksal ihrer eigenen Mutter vor Augen hatte. Diese konnte sie zu Beginn des Schreibens noch unterstützen, das Ende dieses Romans entstand dann schon ohne sie.
Ich persönlich würde das Buch sogar als Mut spendend beschreiben. Des weiteren hat es trotz der Melancholie auch sehr viele humorvolle Elemente.
Empfehle es für Leser die sich mit dem Thema : Wie gehe ich mit meiner Krankheit um, auseinandersetzen wollen.
 
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