Rezension Rezension (4/5*) zu Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer! von Wade Albert Whi.

Frank1

Autor
5. April 2016
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Eisenach
lordbreakingham.wordpress.com
Buchinformationen und Rezensionen zu Saint Lupin´s Academy von Wade Albert White
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Das Erbe aus der alten Welt

Klappentext:
In Drachenfeuerbällen durch die Gegend fliegen und sprechende Vögel als Navigationsgerät benutzen – das steht auf Annes Stundenplan, seit sie Schülerin an einer der berühmt-berüchtigten Abenteuerakademien ist. Eigentlich total cool … wenn da nicht plötzlich dieses klitzekleine Problem wäre: Zusammen mit ihrer besten Freundin Penelope, dem jungen Zauberer Hiro und dem magischen Handbuch für Abenteurer muss Anne eine tödliche Prophezeiung innerhalb von nur drei Tagen (!) lösen, das Schicksal der Akadamie, ja, sogar das der ganzen Welt hängt davon ab. Um ihr neu gewonnenes Zuhause nicht zu verlieren, müssen Anne und ihre Freunde Sandwölfe und Zombiehaie bezwingen, ohne zu ahnen, dass der schlimmste Gegenspieler noch auf sie wartet!

Rezension:
Anne lebt in einem Waisenhaus, in dem die Kinder misshandelt und ausgebeutet werden. Und das schon, so lange sie denken kann. Doch ihr 13. Geburtstag steht kurz bevor, und dann kann sie das Waisenhaus endlich verlassen. Wenn sie jedoch nicht an einer der Abenteuerakademien auf genommen werden, bleibt den dem Waisenhaus Entkommenen nur die Arbeit im Steinbruch. Anne und ihre beste Freundin Penelope haben auf ihre Bewerbungen jedoch nur Absagen erhalten. Trotzdem nehmen sie sich fest vor, den Schritt in ein abenteuerliches Leben zu schaffen. Schon bald können die beiden Mädchen und der gleichaltrige Hiro sich nicht über einen Mangel an Abenteuern beklagen.
Aus einem erniedrigenden Waisenhaus an eine magische Abenteuerakademie – welcher Fan jugendlicher Fantasy fühlt sich da nicht an Harry Potter erinnert? Der titelgebende Name der Akademie verstärkt diese Erwartung natürlich noch zusätzlich. Überraschenderweise halten sich die Parallelen jedoch sehr in Grenzen. Wo Harry Potter als Urban Fantasy mit einer deutlichen Verankerung in der realen Welt daherkommt, bieten Annes Abenteuer keinerlei Verbindung zu dieser. Dafür wird die Fantasy hier mit einem Schuss SciFi gewürzt. Auch wird die Ausnutzung der Waisen hier noch stärker überzeichnet, als es bei Harry der Fall ist. Ebenso überraschend ist es, dass der Autor bewusst Rollenspiel-Elemente in die Handlung einbaut, indem die Mitglieder des Abenteuerteams beispielsweise durch das Ziehen von Karten ihre Rolle im Team festlegen müssen.
Auch Wade Albert Whites Schreibstil lässt vermuten, dass der Autor eine ‚Hauptzielgruppe‘ etwas unterhalb de typischen Harry-Potter-Alters anpeilt. Trotzdem lässt sich das Buch auch für ältere Leser gut lesen, bergen die teilweise schon als skurril zu bezeichnenden Handlungselemente doch auch einiges an Humor.
„Saint Lupin’s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!“ lautet der deutsche Titel. Saint Lupin’s Academy? Und Zutritt haben nur echte Abenteurer? Da muss sich der deutschsprachige Leser zunächst wundern. „Saint Lupin’s“ ist nämlich der Name des Waisenhauses, und wer dort ist, will eigentlich nur so schnell wie möglich weg. Auch wenn sich dieser Widerspruch im Laufe der Handlung teilweise auflöst, entsteht er doch nur aus der Tatsache, dass sich der deutsche Verlag (wie leider nur zu oft) einen komplett neuen Titel ausdenken ‚musste‘, statt den Originaltitel zu übersetzen. Der lautet nämlich „The Adventurer’s Guide to Succsessful Escapes“ (etwa: „Des Abenteurers Führer zum erfolgreichen Entkommen“), was der Handlung sehr viel näher kommt. Außer einem neuen Titel wurde für die deutsche Ausgabe (wie es leider schon fast üblich ist) auch ein komplett neues Cover entworfen, wobei man in diesem Fall allerdings eingestehen muss, dass dieses optisch besser als das Original wirkt.
Wie der (deutsche) Titel schon verrät, handelt es sich um einen Teil 1, womit natürlich klar ist, dass das Ende des Buches nicht das Ende der Geschichte ist. So verwundert es nicht, dass Anne das Rätsel um ihre Herkunft noch nicht lösen kann. Das bleibt einer Fortsetzung vorbehalten.

Fazit:
Fans jugendlicher Fantasy-Abenteuer, die auch an verrückten Einfällen Geschmack finden, werden von diesem Buch nicht enttäuscht werden.

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