Rezension Rezension (4/5*) zu Feast Day of Fools (Hackberry Holland) von James Lee Burke.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Cowboy Country

Danny Boy Lorca beobachtet wie ein Mann gefoltert und ermordet wird, anstatt zu helfen versteckt er sich lieber. Was vielleicht auch vernünftig ist und auf alle Fälle lebensverlängernd. Das einzige, was Danny tun kann, Sheriff Hackberry Holland Meldung machen. Dieser kann nicht ahnen, dass die grausame Tat nur der Anfang für weitere Geschehnisse sind, die sanfte Gemüter kaum ertragen können. Hackberry Holland und Pam Tibbs sind zum Glück grundsätzlich aus eher hartem Holz geschnitzt. Diese beiden beginnen nach den Hintergründen für die Tat zu suchen. Immer wieder sickern Illegale durch die Grenze und Mrs. Anton Ling ist bekannt, dass sie ihnen Hilfe angedeihen lässt.

Wie schon gesagt, beinhaltet dieser Roman Szenen, die sicher nicht jedermanns Sache sind. Doch wie schon in Raingods ist es der Auftritt des knorrigen alten Sheriffs Hackberry Holland uns seines weiblichen Deputys das Lesen wert. Die witzig kaltschnäuzige Sprache lässt es einen teilweise etwas leichter nehmen, dass in des Sheriffs Bezirk nur durchgeknallte Irre rumzulaufen scheinen. Wieso wird da einer zu Tode gefoltert, wieso ist ein anderer entkommen und wo versteckt er sich. Und was haben überhaupt diese Söldner mit allem zu tun. Im Süden von Texas haben sich offensichtlich alle versammelt, die man überhaupt nicht kennenlernen möchte. Und das FBI mauert mal wieder, so dass Holland und seine Mannschaft auf sich gestellt sind.

Ein Dschungel des Verbrechens offenbart sich, die Kälte des Verbrechens erschüttert. Das Gegeneinander der Behörden in Fällen, die ihre Wurzeln weit in der Vergangenheit haben. Der Autor versteht es zu fesseln mitunter ohne viel zu sagen. Manchmal schweift er vielleicht ein wenig zu sehr aus und nicht jede Einzelheit wird geklärt, aber die trockene und treffende Ausdrucksweise, bei der man manchmal nicht weiß, ob man belustigt sein soll oder sich wegen der geschilderten Grausamkeiten schütteln soll, machen den Roman zu einer spannenden Lektüre, bei dem einige ihr Fett wegbekommen, die es durchaus verdient haben. James Lee Burke schafft es mit seinen Helden außergewöhnliche Persönlichkeiten hervorzubringen und seine teilweise sehr bildhafte Sprache ermöglicht es dem Leser, sich die karge Landschaft vorzustellen, in der die Handlung angesiedelt ist. Man könnte meinen, der Autor sei viel zu spät entdeckt oder wiederentdeckt worden.