Kapitel 41-Ende

Sebastian

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18. April 2014
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Zum Schluss hin fährt Bradbury noch einmal einiges auf, bringt die unterschiedlichen Versatzstücke seines Buches noch einmal zusammen. Es wird viel philosophiert, mitunter sehr metaphernlastig geschrieben. Nicht, dass es dadurch langweilig werden würde, im Gegenteil. Insgesamt war das Buch ja eher ruhig, aber das Finale hat Tempo, vermittelt aber auch eine Botschaft. Die passt in unsere heutige Zeit noch genau so gut wie in die Zeit der Handlung oder auch in die Zeit, in der Bradbury das Buch geschrieben hat.
 

Querleserin

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Das Tempo steigt beachtlich, wird aber immer wieder unterbrochen vom Philosophieren des Vaters, der sich als "Held" erweist. Hätte man ihm das zu Beginn zugetraut? Lachen als Waffe gegen das Böse, die Angst...eigentlich ganz simpel. Aber als Jim dort tot am Boden liegt, erfordert es viel mehr Kraft und Mut zu lachen als zu weinen.
Det Seelensammler, die Tatoos als Abbilder der Seele, das ist wirklich gruselig. Die Vorstellung, dass er nur Macht gewinnt, wenn wir es zulassen, tröstlich...obwohl die Versuchung groß bleibt, ihm zu verfallen. Wie bei Jim, der trotzdem auf das Karussell steigt. Ein starkes Ende!
 

Sassenach123

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Das Ende ist weniger spektakulär, als ich vermutet habe. Aber der Sinn des Buches wird schön deutlich. Das Gute kann also doch über das Böse Siegen, welches immer und überall lauert.

Irgendwie hat dieser Roman etwas, habe ihn trotz seiner Skurillität und allem sehr genossen. Es war mal etwas ganz anderes, auch wenn ich den Schreibstil auch erst Gewöhnungsbedürftig empfand.
 

Renie

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Zum Ende gibt Bradbury nochmal richtig Gas. Die Entwicklung, die der Vater genommen hat, habe ich nicht erwartet. Charles ist wirklich über sich hinausgewachsen.
Alles in allem hat mir diese permanente Gruselstimmung in dem Buch sehr gut gefallen. Das habe ich bisher selten in einem Buch erlebt. Man kommt ja kaum zum Luft holen, ständig droht das Böse, mal unterschwellig, mal direkt.
 

Querleserin

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Anscheinend gilt der Roman als ein Klassiker der Gruselliteratur, das war mir auch nicht bewusst. Werde bestimmt noch einmal etwas von dem Autor lesen, trotz Kritik an der metaphernreichen Sprache fand ich sie größtenteils passend und zutreffend. Wie @Renie beschreibt, bleibt das Gruselige bis zum Schluss. Das Böse schleicht wirklich über die Seiten ;)
 

Helmut Pöll

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Irgendwie hat dieser Roman etwas, habe ihn trotz seiner Skurillität und allem sehr genossen. Es war mal etwas ganz anderes, auch wenn ich den Schreibstil auch erst Gewöhnungsbedürftig empfand.
Das ging mir genauso, @Sassenach123 , auch wenn ich jetzt zum Ende sagen muss, dass ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Buch habe. Es war anders, fantasievoll, gruselig, aber es gab keinen Wow-Effekt bei mir. Woran das genau lag kann ich nicht sagen. Vielleicht war es die abgehackte Sprache, dieses wirre Durcheinander der Ideen, der Overkill an Metaphern. Muss alles jetzt erstmal setzen lassen.
 

anne_weiss

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Es wird viel philosophiert, mitunter sehr metaphernlastig geschrieben.
Ich musste bisweilen lachen: "Die beiden Jungen rannten wie ein Paar Ponys." :p Aber mir gefiel der Satz davor "War das köstlich, ihr Leben Spuren auf den kühlen betauten Wiesen ziehen zu lassen..." (den nun folgenden Weihnachtsvergleich fand ich dann wieder misslungen - immerhin ist selbst in Gegenden jenseits des Äquators beliebt, zur Deko von Weihnachtsbäumen Kunstschnee zu verwenden, selbst wenn es dort nicht kalt ist...) Das ist etwas, das mir im ganzen Buch nicht gefallen hat: Dass viele Bilder durcheinandergeworfen werden, für meinen Geschmack ist das Buch metaphernmäßig leider echt überfrachtet...
 

anne_weiss

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Das Tempo steigt beachtlich
Das empfand ich auch als angenehm: Im Showdown passiert endlich mal was. Kritisieren würde ich, dass Jim und Will als Helden der Geschichte eingeführt werden, dass sie aber den Konflikt der Geschichte nicht lösen können. Das ist Thema in jedem Schreibkurs: Im Showdown stehen sich der Held und der Antagonist direkt gegenüber, sonst ist es kein Showdown.
 
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anne_weiss

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Das Ende ist weniger spektakulär, als ich vermutet habe. Aber der Sinn des Buches wird schön deutlich. Das Gute kann also doch über das Böse Siegen, welches immer und überall lauert.

Irgendwie hat dieser Roman etwas, habe ihn trotz seiner Skurillität und allem sehr genossen. Es war mal etwas ganz anderes, auch wenn ich den Schreibstil auch erst Gewöhnungsbedürftig empfand.
Der Showdown ist meines Erachtens eher gewöhnlich - siegt nicht meistens das Gute über das Böse? Und das Ende fand ich es zwar etwas spannungsvoller als den restlichen Roman, aber so richtig dolle war die Auflösung nicht. Dass Mr. Dark nur mit Liebe zu besiegen ist, kam mir nach dem spektakulären Hexen-Shooting ein bisschen lahm vor. Es ging keine wirkliche Gefahr von der Situation aus - der Böse macht sich klein und verwundbar (auch die Tattoos sind keine reale Bedrohung)... Hm. War mir ein bisschen zu einfach, wenn man den Trick mal kennt...
 
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Helmut Pöll

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Dass Mr. Dark nur mit Liebe zu besiegen ist, ... Es ging keine wirkliche Gefahr von der Situation aus - der Böse macht sich klein und verwundbar
Das hat mir allerdings auch nicht gefallen @anne_weiss . Mr. Dark ist eigentlich eine ziemliche Lusche ;). Ich hätte von der Verkörperung des Bösen schon ein wenig mehr Einsatz erwartet.
 

wal.li

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Wenn man das Böse einfach weglachen könnte, das wäre doch schön, nicht. Allerdings ging das am Schluss doch etwas zu leicht.
Mit hat Charles wirklich am besten gefallen, er hat sich einen Ruck gegeben und alles unternommen, um die Jungs zu retten. Ich fand es auch sehr schön mal ein anderes Buch von Bradbury zu lesen, obwohl ich ehrlich gestehen muss, dass mir Fahrenheit 451 etwas besser gefallen hat.