Rezension Rezension (4/5*) zu Shutter Island (detebe) von Dennis Lehane.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Shutter Island (detebe) von Dennis Lehane
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Leuchtturm

Die US-Marshalls Edward Daniels und Chuck Aule werden zu einem Einsatz auf eine Insel geschickt, auf der geisteskranke Verbrecher festgehalten werden. Eine der Insassinnen ist spurlos aus ihrer Zelle verschwunden. Sie soll vor einigen Jahren ihre Kinder umgebracht haben. Die Untersuchungen gestalten sich von Anfang an seltsam, so müssen die Ermittler schon bei der Ankunft ihre Waffen abgeben und sie erhalten auch nicht Zugang zu allen Unterlagen und Akten. Bei der Untersuchung des Zimmers der Entflohenen ergibt sich, dass sie eigentlich nicht ungesehen entkommen konnte. Die Marshalls vermuten, dass auf dieser Insel nicht alles so sein kann wie es scheint.

Liest man den Titel des Buches, denkt man natürlich sofort auch an die Verfilmung mit Leonardo DiCaprio, der einem möglicherweise als ausgesprochen spannend und mystisch in Erinnerung geblieben ist. Und wie so oft stellt sich auch die Frage, Buch oder Film? Liegt es schon eine Weile zurück, dass man Bekanntschaft mit Buch oder Film gemacht hat, und ist die Erinnerung an das Medium des ersten Kennenlernens schon etwas verblasst, wird man keinen Favoriten ausmachen können. Sowohl das Buch als auch der Film sind ausgesprochen spannend und lesenswert bzw. sehenswert. Dennis Lehane versteht es ausgezeichnet mit wenigen Worten eine Stimmung zu erzeugen, die einen schaudern lässt. Eine düstere Gefängnis-Insel, ein heranziehender Sturm, die Abgeschiedenheit, das drohende Abgeschnitten werden vom Festland. Man ist mitten drin in den Nachforschungen, die zwar zielgerichtet, aber irgendwie eigenartig ablaufen. Das Verschwinden der Frau ist fast wie bei diesen Krimi-Rätseln, in denen es gilt, den Hergang vermeintlich unmöglicher Ereignisse zu klären. Wird es den Marshalls gelingen, das Rätsel um Shutter Island zu lösen.

Zum Einstieg in die Kriminalromane und Thriller von Dennis Lehane ist dieser packende Roman bestens geeignet. Gebannt verfolgt man die Ermittlungen und grübelt über die Ungereimtheiten, die sich ergeben und die schließlich verblüffend aber auch erschütternd einfach erklärt werden. Vor dem Hintergrund der 1950er Jahre beschreibt die Rahmenhandlung zusätzlich eine Zeit des Aufbruchs in der Behandlung psychisch kranker Menschen, die nicht mehr zu bloßen Objekten gemacht werden, die einfach weggesperrt werden.


 
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