Rezension Rezension (4/5*) zu Erika von Michael Sowa.

parden

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13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Erika von Michael Sowa
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Es war, als hätte ich zu leben vergessen...

Erika ist ein Schwein. Ein Schwein aus hellrosa Plüsch und lebensgroß mit vier strammen Beinen, einem dicken Kopf, weichen Ohren und großen himmelblauen Glasaugen mit einem unbeschreiblichen Ausdruck - vertrauensvoll, gutmütig, neugierig und mit einer Art gelassener Pfiffigkeit.

Elisabeth, eine Frau in den mittleren Jahren in Berlin, ist kurz vor Weihnachten völlig ausgepowert, hat im vergangenen Jahr viel gearbeitet, dabei aber vergessen zu leben. Als sie eine Einladung von ihrem Exfreund Franz erhält, sie über Weihnachten in Lugano zu besuchen, sagt sie spontan zu. Schnell macht sie noch einen Abstecher ins KaDeWe, um Franz seinen Lieblingssenf zu besorgen, als ihr Blick auf Erika fällt.

Der Senf ist vergessen, Elisabeth gibt eine Unsumme für das Plüschschwein aus - und schon beginnt die Welt rundherum sich zu verändern. Alle freuen sich, Erika zu begegnen, lächeln und wollen sie streicheln. Mit ihr unterm Arm werden die Menschen zutraulich und pflegeleicht. Und das Leben so herrlich, dass Betty Franz am Bahnhof stehen lässt und einfach in eine ungewisse Zukunft weiterreist, die im Verlaufe der Geschichte allerdings ein wenig an Gewissheit gewinnt. Und so beginnt ein Weihnachtstag, der völlig anders verläuft als vorhergesehen.

Eine kleine, aber durchaus lohnenswerte Geschichte von Elke Heidenreich, die mit ihren sechsundfünfzig Seiten rasch gelesen ist. Eine Geschichte voller Poesie, ergänzt durch Zeichnungen des Malers Michael Sowa, die dem kleinen Werk noch einen ganz besonderen Charme verleihen. Ideal als nettes Geschenk unter dem Tannenbaum - oder auch einfach mal so!


© Parden

von: Irmi Kaiser
von: Monika Feth
von: Michael Hugentobler
 

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