Rezension Rezension (5/5*) zu Mooresschwärze: Thriller von Catherine Shepherd.

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
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Die Eislady

Julia Schwarz, bekannt als die Eislady, arbeitet als Rechtsmedizinerin in einem Institut in Köln. Sie selbst musste als junges Mädchen schlimmes durchmachen, und genau das ließ sie später diesen Berufsweg einschlagen.
Als ihr Kollege, Kriminalkommissar Florian Kessler, sie bittet ins Moor zu kommen, erwartet sie dort schreckliches. Eine junge Frau ist tot aufgefunden worden, sie hat ein sonderbareres Tattoo auf dem Bauch. Als Julia im Institut die Leiche obduzieren möchte, stellt sie fest, dass diese verschwunden ist. Wer stiehlt eine Leiche? Und warum? War der Mörder noch nicht fertig mit seinem Werk?
Kessler und Julia forschen weiter und müssen erkennen, dass es sich um einen Serientäter handelt, denn es taucht bald eine zweite Frauenleiche auf. Wenn Julia richtig liegt, wird es nicht bei zwei Opfern bleiben. Sie müssen sich beeilen, um der jungen Frauen willen.

Catherine Shepherd hat mit Mooresschwärze einen grandiosen Thriller verfasst. Er ist spannend von Anfang an, fesselt bis zum überraschenden Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, und wirkten sehr glaubhaft. Julia bringt eine Vergangenheit mit, die den Leser bekümmert, ich konnte mich oft sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen.
Die Beziehung zu ihrem Kollegen Florian ist beruflich gesehen nahezu perfekt, die beiden ergänzen sich prima. Obwohl einiges gar nicht in Julias Berufsfeld gehört, nimmt sie oft direkt an den Ermittlungen teil. Privat scheint Julia noch nicht so richtig registriert zu haben, dass Florian durchaus Interesse an ihr hat.
Der Mörder teilt einige wenige Male seine Gedanken mit. Ansonsten ist er kaum greifbar, spielt eher mit dem Leser.

Ein weiterer und wichtiger Handlungsstrang der Story dreht sich um ein paar junge Leute. Hannah Taubert hat im Internet einen tollen Jungen kennengelernt. Da schrillen beim Leser direkt die Alarmglocken. Aber so einfach macht die Autorin es einem dann doch nicht. Man kommt erst über viele neue Erkenntnisse und Spekulationen zum Ziel. Und dieser Weg lohnt sich. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch in wenigen Tagen durchlesen, alles andere hätte an Folter gegrenzt. Denn irgendwann ist man als Leser an dem Punkt, an dem man einfach wissen muss wie es ausgeht.

Nach Krähenmutter, welches mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, wieder ein toller Thriller von Catherine Shepherd. Ich hoffe auf weitere Fälle des Duos Schwarz/ Kessler.