Rezension Rezension (5/5*) zu Ihr einziges Kind von Barbara Wend

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Ihr einziges Kind von Barbara Wendelken
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Was für eine Familie

Mit der Geburt des kleinen Caspars wirkt das junge Eheglück von Silvana und Dr. Cord Cassjens zumindest nach außen vollkommen. Doch die junge Mutter scheint unter postnatalen Störungen zu leiden, sie sieht sich und das Kind bedroht und als sie das Baby versteckt und sich nicht mehr daran erinnert, kommt zum ersten Mal die Polizei ins schöne Familienheim nach Martinsfehn. Renke Nordmann und seine Kollegin Nola van Heerden ahnen schon, dass das nicht das letzte Mal sein wird.
Tatsächlich sind sie einige Tage später schon wieder in Martinsfehn. Cord liegt erschossen im Wohnzimmer, die Pistole liegt auf Silvanas Bett und sie und das Baby sind verschwunden. Silvana steht unter starken Psychopharmaka und die Zeit drängt, sie und das Baby unversehrt zu finden. Nur Nola scheint Zweifel am offensichtlichen Tathergang zu haben und drängt auf weitere Ermittlungen. Doch schon bald zeigt sich, dass es hinter der schönen Fassade der Familie Cassjens eher brodelt. Die Mutter Margit ist erfolgreiche und einflussreiche Unternehmerin, die ihren Enkel gern allein aufziehen möchte und ihre Schwiegertochter ablehnt. Dr. Cord Cassjen war immer auf die Unterstützung seiner Mutter angewiesen und ihr in Hassliebe verbunden. Und dann taucht noch ein Erpresserbrief auf….
Wer die Autorin kennt, weiß, dass im beschaulichen Ostfriesland Abgründe lauern. Ihren sympathischen Ermittlern, denen man gern auch im Privaten über die Schulter schaut, folgt man gern auf der Spurensuche. Mit familiären Konflikten, Rachsucht, Ehebruch und Gier finden sich genug Motive und Verdächtige um das Buch von der ersten Seite sehr spannend und offen zu halten. Barbara Wendelken spinnt ihre Fäden sehr geschickt und ihre Protagonisten zeigen erst nach und nach ihre wahre Natur. Die realistischen Ermittlungen und vor allem die Darstellung der einzelnen Charaktere mit ihrer psychologischen Tiefe gefielen mir außerordentlich. Als Leserin machte es mir sehr viel Spaß mich ins Geschehen ziehen zu lassen und in die Abgründe Martinfehns zu blicken.


von: Lester, Natasha
von: Marianne Cedervall
von: Joachim B. Schmidt
 

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