Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem ”Dichtpaten” ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.
Leider kennt Hildegunst den Namen des Autors nicht, denn Danzelot hatte die Erzählung von einem angehenden Schriftsteller erhalten und diesem empfohlen, sein Glück in der Bücherstadt Buchhaim zu versuchen. Und so macht sich Hildegunst auf den Weg in die Stadt der Träumenden Bücher, wo an jeder Straßenecke finstere Antiquariate auf Kunden lauern, magisch begabte Buchimisten ihr Unwesen treiben und auch sonst zahllose Gefahren die dem ahnungslosen Bücherliebhaber drohen ...
Um es gleich zu sagen: Moers’ Übersetzung aus dem Zamonischen ist vorzüglich gelungen. Mit großer Sprachgewalt beschwört er die exotische Bücherstadt mit all ihren merkwürdigen Lebensformen herauf. Ob gepanzerte Bücherjäger, Nebelheimer Trompaunenkonzerte oder Katakomben voller Erstausgaben und ”Gefährlicher Bücher” -- das vorliegende Werk ist eine Großtat der Völkerverständigung. Nicht nur die gekonnt ins Deutsche gerettete Makrostruktur des Buches und die zahllosen Illustrationen legen Zeugnis ab von Moers’ Kunst, auch im Detail hat er Herausragendes geleistet. Überaus staunenswert sind vor allem die herrlichen Alliterationen in Sätzen wie ”Eine Weile lauschte ich den beängstigenden Lauten der Labyrinthe ...” -- man kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein Roman, der auch in Buchhaim für größtes Aufsehen sorgen würde, und das will etwas heißen! --Hannes RiffelKaufen
Eines der Perlen der modernen Literatur! Die Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers hat mich erst dazu inspiriert selbst ein Buch zu schreiben. Jeder der Figuren dieses wunderbaren Epos hat irgendetwas mit der Schriftstellerei zu tun. Er beschreibt schön verpackt die Probleme des modernen Verlagswesens. Ich betrachte dieses Buch als sein Hauptwerk, da derart viel ausgeklügelte, phantastische Handlungsstränge eine gewaltige Gedankenleistung bedeuten. Das schreibt man nicht mal schnell so!
Selbst die Dichtkunst der "kleinen" Autoren im Buch selbst ist es Wert auswendig gelernt zu werden. Wenn ich es Recht bedenke werde ich mir zeitnah den Nachfolgeband kaufen und mir zu Gemüte führen, nicht ohne "Die Stadt der träumenden Bücher" selbst noch einmal gelesen zu haben.
Jeder der etwas für Bücher, Literatur, die Schriftstellerei, Phnatastisches, Überwältigendes... übrig hat, sollte es wenigstens einmal anlesen. Nur die Lesprobe. Wenn ihr dann davon loskommt schreibt mir bitte. Ich würde euch nicht glauben!