Rezension Rezension (4/5*) zu Anonym von Ursula Poznanski.

Natalie77

Mitglied
13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
Spannender Thriller mit kleineren Schwächen

Inhalt:
Es wird ein Anwalt gefunden ermordet in dem er Glasscherben essen musste. Recht schnell ist klar das die Seite "Morituri" dahinter steckt. Ein Forum dessen Betreiber abstimmen lässt wer sterben muss und dem die Kandidaten von Usern vorgeschlagen werden.
Für Daniel Buchholz und Nina Salomon ist es der erste Fall als Partner und es ist ein Fall in dem sie nicht weiter kommen, der Täter scheint ungreifbar...

Meine Meinung:
Ich war total begeistert von Fremd und so wartete ich sehr gespannt auf das nächste Werk der beiden Autoren. Anonym kam und wurde auch sofort gelesen.

Der Einstieg fiel mir leicht- Während bei Fremd Partner in einer Beziehung im Wechsel erzählten waren es hier berufliche Partner: Daniel Buchholz und Nina Salomon. Der Grundaufbau ist somit ähnlich und doch erzeugte es für mich nicht die Spannung, die Fremd aufbauen konnte. Jedenfalls nicht von Beginn an.
Die Kapitel sind kurz gehalten und es wird wirklich immer zwischen Buchholz und Salomon gewechselt. Es gibt zwar keine weiteren Unterschiede doch trotzdem war ich nie verwirrt aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschrieben steht. Ab und an kommt noch der Täter zu Wort, doch das ist eher kryptisch als das es Antworten bringen würde.

Ich empfand die Idee interessant das normale, sonst ehrliche Menschen Opfer vorschlagen können, doch darüber erfährt man leider nicht viel. Es gibt Listen auf denen die Vorschläge zur Abstimmung stehen und nur das was darin ist erfährt man als Grund. Erst am Ende wird dazu einiges aufgeklärt. Man erlebt die Morde mit, aber entweder bin ich schon zu abgebrüht oder es war einfach zu distanziert, denn wirklich gefesselt haben mich selbst diese Stellen nicht.

Die Figuren beschränken sich im Hauptteil auf die Ermittler.
Daniel Buchholz und Nina Salomon können nicht unterschiedlicher sein. Er sehr ordentlich mit dem Vorhaben sich an Vorschriften zu halten. Sie eher etwas chaotisch und mit Neigung zum Vorschriften brechen. Gerade zu Beginn fand ich es etwas anstrengend mit den Beiden da sie nicht miteinander arbeiteten sondern immer wenn sie sich begegneten eher gegeneinander. Das wurde im Laufe der Geschichte besser. So ließ es sich dann auch angenehmer lesen.
Die Kollegen werden überwiegend nur namentlich genannt, von dem ein oder anderen erfährt man noch die Funktion im Team, aber mehr auch nicht. Privatleben gibt es kurz angedeutet nur bei den Protagonisten.

Am Ende war ich nur wenig überrascht, da ich schon im Laufe der Geschichte eine Ahnung hatte wer der Forumsbetreiber sein könnte. Doch fand ich gerade das letzte Drittel des Buches am Besten. Die Kommissare bekriegten sich nicht mit kleineren Sticheleien gegeneinander und auch die Geschichte zeigte ein Vorwärts kommen. Es gab nur noch eine Stelle die wohl für Spannung sorgen sollte, die ich als Spannungseinbruch empfand. Trotzdem kann ich diesen Thriller jedem empfehlen, denn am Schluss war ich zufrieden mit dem was ich gelesen hatte.

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