Rezension Rezension (4/5*) zu Madame le Commissaire und der Tod des Polizeichefs: Ein Provence-Krimi (Ein Fa.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Geheime Mission

Madame le Commissaire Isabelle Bonnet könnte ihr Leben auf ihrem ruhigen Posten in Fragolin eigentlich genießen. Meist soll sie versuchen ältere Fälle aufzuklären, um Täter doch noch ihrer Strafe zuzuführen. Doch nun hat sich der Polizeichef Bastien offensichtlich selbst getötet. Er hatte gerade eine Krebsdiagnose bekommen und wollte sich von der Krankheit nicht besiegen lassen. Wie immer, wenn ein hochrangiger Beamter umkommt, ist eine Untersuchung der Umstände durchzuführen. Isabelle Bonnet rechnet nicht mit besonderen Ergebnissen, alles scheint schlüssig und ihre Abneigung gegen Bastien beruhte auf Gegenseitigkeit. Ihren Auftrag nimmt sie allerdings ernst und bei ihren Befragungen stößt sie erstaunlicherweise auf Ungereimtheiten.

Eine Stelle, die für die Kommissarin eingerichtet wurde, nachdem sie bei einem Einsatz fast umgekommen wäre. Ein ruhiges Plätzchen in Südfrankreich, bestes Wetter, ein Dienstplan, den sie sich selbst schreibt, was kann sich Bonnet mehr wünschen. Auch wenn die traumatischen Ereignisse zwar an Bedeutung verloren haben, aber immer noch nicht völlig überwunden sind, der Spürsinn Isabelle Bonnets ist ungebrochen. Hat sie einmal eine Fährte aufgenommen, lässt sie nicht mehr locker. Kleinste Hinweise und auch das Bild im Ganzen dreht und wendet sie in Gedanken und so findet sie die kleinen Fehler, die beinahe im allgemeinen Gewimmel der Arbeit unterzugehen drohen. Hat Bastien, der doch sehr lebensbejahend war, sich tatsächlich umgebracht? Und bei dem wieder aufgerollten Überfall auf ein Juweliergeschäft, warum ist die Beute nie aufgetaucht. Gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Apollinaire begibt sich Isabelle Bonnet auf die Suche nach der Wahrheit.

In ruhigen Worten beschreibt Pierre Martin das Leben und Arbeiten von Madame le Commissaire. Gut kann man sich ihre Wanderungen und Fahrten durch ihr Einsatzgebiet vorstellen. Blauer Himmel, Sonnenschein, ein Croissant, ein Kaffee, wer wünschte sich nicht, so arbeiten zu dürfen. Liest man allerdings von den Verletzungen, die Isabelle Bonnet im Dienst erlitten hat, hält sich der Neid doch sehr in Grenzen. Wenn sie vielleicht auch einiges ihrer Fähigkeiten eingebüßt hat, ihre Pfiffigkeit und Gewitztheit hat sie nicht verloren. Trotz der eher ruhigen Art des Erzählens gelingt es dem Autor, seine Leser zu fesseln und sie mit zwei klugen Handlungssträngen auf Trab zu halten. Man hat Zeit genug, sich über den Verlauf der Ermittlungen Gedanken zu machen und rätselt gerne mit, nur um schließlich doch überrascht zu werden. Madame le Commissaire überzeugt mit ihrer sympathischen und authentischen Art.



 
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