Genre Leserunde Historische Romane - ab 15.07.16

Helmut Pöll

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Sassenach123

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@Helmut Pöll
Das kann ich leider nicht beantworten. Die historischen Hintergründe sind wahr, aber ob es die Wahringhams gab, weiß ich nicht. Es gibt aber viele Interviews der Autorin, vielleicht wirst du dort fündig?!
 
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Kassandra

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19. Mai 2015
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Tycho Brahe ist nun Astronom und treibt seine Studien voran. Das entgeht auch der Kirche nicht, die versucht, ihm Steine in den Weg zu legen, wo sie nur kann. Interessant ist hierbei die für uns heutzutage etwas seltsam anmutende Diskussion über den Stellenwert der Wissenschaft und die Vereinbarkeit von Entdeckungen mit dem von der Kirche vertretenen Weltbild.
Doch glücklicherweise hat der dänische König von Tycho Brahe gehört und holt ihn zu sich an den Hof, um dort seine schützende Hand über den Astronomen zu halten.Doch trotz des prunkvollen Lebens und der vielen jungen Frauen am königlichen Hofe, ist Tycho nicht glücklich. Ihn zieht es an einen Ort aus seinen Erinnerungen, um dort sein Glück zu finden.

Der Roman liest sich wirklich gut, man kann sich gut in den Protagonisten hineinfühlen, seine Begeisterung für neue Erkenntnisse, die Zerrissenheit am Hofe des Königs und seine Suche nach dem wahren Glück an der Seite einer Frau.
Ich bin gespannt, ob Tycho doch noch in die Fänge der Inquisition gerät und ob er wirklich dauerhaftes Glück finden kann. :reader3:reader5:reader1
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Magie der kleinen Dinge: Roman von Jessie Burton
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Nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich dieser Roman außerordentlich gut.
Die 18 jährige Petronella Oortmann kommt aus einer Familie die zwar einen Namen hat wie man so schön sagt, aber arm ist. So ist ihre Mutter froh, als der Amsterdamer Kaufmann Johannes Brandt sie ehelicht. Doch als Nella in Amsterdam ankommt ist ihr frisch Vermählter Gatte nicht anwesend, nur seine herrische Schwester Marin und zwei Dienstboten. Man bemerkt schnell wie einsam Nella sich fühlt. Die Tatsache das ihr Mann nur selten zu Hause ist und auch wenn er da ist sie nicht wahrnimmt, tut ihr übriges. Da kann auch Peebo ihr Wellensittich nicht helfen. Wahrscheinlich aus Schuldbewusstsein schenkt Johannes Nella ein Schrankpuppenhaus, welches dem eigenen Herrenhaus nachempfunden ist. Als Nella dann einen Miniaturisten entdeckt, beginnt sie Kleine Dinge für das Puppenhaus zu bestellen. Eine Laute beispielsweise, um ihren Unmut kundzutun, dass die Lauten im Hause nicht gespielt werden dürfen, laut Marin. Als die erste Sendung kommt ist Nella erstaunt mehr Miniaturen bekommen zu haben, als sie bestellt hat. Und was noch seltsamer ist, die Dinge ähneln den Gegenständen im Haus zu 100 Prozent. Wie kann das sein?
 

Sassenach123

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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Magie der kleinen Dinge: Roman von Jessie Burton
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Nella wird in die Gesellschaft eingeführt. Johannes nimmt sie zu einem Bankett mit, wo sie Geschäftspartner von ihrem Mann kennenlernt. Agnes und Frans Meermann haben die Zuckerrohrplantagen von Agnes Vater geerbt, nun möchten Sie das Johannes den Zuckerhut für sie gewinnbringend verkauft. Agnes macht einige Anspielungen Nella gegenüber fallen, die erkennen lassen das Agnes einiges über die Brandts weiß.
Nella bekommt eine unaufgeforderte Lieferung des Miniaturisten. Es handelt sie wieder um bekannte Details aus dem Haus. Als Nella in Erfahrung bringt, dass eine Frau die sie zuvor schon auf der Straße angestarrt hat die Miniaturen herstellt ist sie neugierig und will mehr erfahren.
Ein großer Schock aber zugleich auch eine Erklärung für die Zurückhaltung ihres Mannes ist die Entdeckung seiner Homosexualität.
Dieser Roman ist bezaubernd. Die Geheimnisse, die toll beschriebene Gefühlswelt. Wenn es möglich wäre, würde ich direkt weiterlesen.
 

Buchplauderer

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Die 18-jährige Sybille heiratet auf Wunsch ihrer Eltern den um fast 20 Jahre älteren Jakob Fugger. "Jakob Fugger wird bestimmt einer der größten Kaufleute Augsburgs. Das Können dazu hat er", so die Meinung ihrer Eltern. Und sie sollten recht behalten.
Sybille macht nach anfänglicher Skepsis die Erfahrung, dass der so kühl scheinende Jakob ihr durchaus zugetan ist. So findet sie in ihrer Ehe Bestätigung und Erfüllung. Sie meistert die vielen Erfahrungen des damaligen Alltags, die Feste und Freuden, aber auch die Anfeindungenen, denen sie und ihr Mann ausgesetzt sind, als klar wird, dass die Familie der Fugger zum mächtigsten Handelsgeschlecht des damaligen Europas aufsteigt!
Nur ihr Wunsch nach Kindern bleibt ihr verwehrt, was jedoch der Liebe Jakobs keinen Abbruch tut.
 

Renie

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Buchplauderer

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Ich habe mein Buch "Sybille Fugger - Die Frau Jakobs des Reichen" beendet.

Jakob läßt Sybille als sehr reiche Witwe zurück, als er nach einem erfüllten Leben stirbt!
 

Helmut Pöll

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So, jetzt ist es amtlich: der Vater des kleinen Robin ist kein Verräter, sondern das Opfer eine Verschwörung. Immerhin ein schwacher Trost. Aber das wirft natürlich sofort die nächste Frage auf: wer war es, der letztlich schuld an diesem Schicksal des Jungen ist? Spannend.
 

Sassenach123

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Leider habe ich gestern Abend dieses Buch beenden müssen. Ich war so gefangen, dass es gut und gerne noch weitere 500 Seiten hätte haben dürfen.......
Rezi findet ihr hier, bei Whatchareadin
 

Helmut Pöll

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Mortimer, der Sohn des neuen Earl of Waringham, ist ein kleines mordlustiges Scheusal. Solche Figuren gibt es in vielen Büchern, ungewöhnlich ist nur, wenn ein Zwölfjähriger sie einnimmt. Man ahnt schon, was Mortimer mal anrichten wird, wenn er selber Earl wird.
Eine Sache ist mir aber aufgefallen. Das ist die Art und Weise, wie Robin spricht, denkt und sich generell verhält. Alles in allem ist er aber ein kaum 13jähriger Junge. Die paar Jahre Klosterschule hin oder her, dass ein 13jähriger auf Augenhöhe mit einem Earl disputiert, seinen Forderungen tapfer widersteht, das ist für mich schwer vorstellbar. Das ist eher das Verhalten eines 25jährigen.
 
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Helmut Pöll

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Robin ist kein Kind mehr und Agnes, seine Schwetser, hat eine Liebschaft mit Mortimer, Robins Erzfeind. So spielt das Leben eben, könnte man sagen.
Aber mir fiel in der letzten Passage etwas anderes auf, diese beinahe apokalyptische Grundstimmung. Alle 7 Jahre gibt es eine Pestepidemie, die einen Teil des Dorfes dahinrafft, ohne dass man irgendetwas dagegen tun könnte. Man kann sich solche Lebensumstände vermutlich heute noch nicht einmal annähernd vorstellen.
 
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Helmut Pöll

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Mortimer, der Sohn des Grafen, hat sich zu einem richtigen Scheusal entwickelt, der die Dorfbewohner tyrannisiert und dem niemand Einhalt gebieten kann. Der Vater könnte es, aber der ist im Krieg. Und dieser Krieg zwischen England und Frankreich soll einmal der Hundertjährige Krieg heißen. MIt der baldigen Rückkehr des kriegerischen Vaters ist also nicht zu rechnen ;)
 

Kassandra

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So, ich bin auch ein bisschen weitergekommen im Buch.

Nachdem Tycho nun einige Jahre friedlich mit seiner Frau (und später auch mit Kindern), bricht Krieg in Dänemark aus und Tycho wird von einem Trupp Banditen verschleppt, der sich brandschatzend durchs Land räubert. Eindrücklich schildert der Autor, wie der Protagonist sich versucht, mit Gedanken an seine Familie zu trösten und ihn der Wille zu ihnen zurückzukehren am Leben hält. Nach schier endlos scheinenden Monaten kann sich Tycho kurz vor einem Gefecht davon schleichen und gelangt nach entbehrungsreichen Wochen zu seiner Familie zurück.
Aber schon lauern die nächsten Probleme und Gefahren...
Der neue König von Dänemark will Tycho mit einer etwas in die Jahre gekommenen Adeligen verheiraten, weil "sie eine Mann braucht". Da er sich weigert, sich von seiner Frau Kristina zu trennen, beschließt Tycho mit seiner Familie nach Süden zu fliehen, um dem Einflussbereich von Kristian zu entkommen. Nach einer beschwerlichen Reise, bleibt die Familie von Brahe eine Woche in Kassel, wo sie der dortige Landgraf Wilhelm, selbst ein begeisterter Hobbyastronom, aufnimmt und Tycho sogar eine Stelle am Hof anbietet.
Tycho soll in einer Vorlesung seine Ansichten vom Kosmos darlegen (die ein wenig von der Meinung des Fürsten abweichen, was aber nicht weiter schlimm erscheint) doch sind die geladenen Gäste nicht an seinen wissenschaftlichen Ausführungen interessiert sondern einzig und allein am (Liebes-) Leben am Hofe zu Dänemark. Infolge einiger unangemessenere Rufe aus dem Publikum kommt es zu einem Gerangel und Tycho muss mit seiner Familie Kassel verlassen.
Ihr nächstes Ziel heißt Padua, dort will Tycho den berühmten Galileo Galilei treffen, mit dem er schon schriftlich Korrespondenz hatte. Nach einer langen und anstrengenden Reise über die Alpen mit Banditen und Wetterkapriolen erreichen sie endlich Padua, die herrliche Stadt im Norden Italiens.

Es ist schön, wie der Autor es schafft, in kleinen Nebensätzen und kurzen Abschnitten auch damals verbreitete Begebenheiten mit einzuflechten. Sei es die Kropfbildung der Alpenbewohner aufgrund von Jodmangel oder die Begeisterung des Kurfürsten Wilhelm für die Naturwissenschaften, die sich auch in der Architektur seines Schlosses niederschlägt. :reader3:reader1
 
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Helmut Pöll

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Mein Gott ist das spannend. Ich muss wirklich sagen Rebecca Gable steht nicht hinter den Säulen der Erde von ken Follett zurück. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ein 1200 Seiten-Buch so schnell durchlese.

Robin musste Waringham verlassen und durch allerlei Wirrungen und dem Kriegsdienst beim Kronprinzen in Frankreich und Spanien kommt schließlich auf, dass er ein Hochstapler ist, der zu Unrecht den Titel führt. Er hat Glück im Unglück und wird vom Bruder des Prinzen, der seinen Vater schätzte, gerettet. Tolles Buch.
 

Tiram

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Meinen Dickens hatte ich abgebrochen. Das zweite Buch von ihm, mit dem ich nicht warm geworden bin.

Aber meine Neugier auf Historisches ist nach wie vor da. Ein neues von Petra Oelker habe ich kürzlich als Rezibuch bekommen. Vielleicht kommt ja in nicht allzuferner Zeit noch eine historische Leserunde.
 
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Helmut Pöll

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Ein neues von Petra Oelker habe ich kürzlich als Rezibuch bekommen. Vielleicht kommt ja in nicht allzuferner Zeit noch eine historische Leserunde.
Ganz bestimmt, @Tiram . Da finden sich sicher immer ein paar Mitleser. Du kannst ja schon mal bei den Vorschlägen für Leserunden vorfühlen, wer wann Lust hätte, evtl. auch eine Umfrage machen.
 
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Kassandra

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Ich bin durch mit dem Herrn Brahe und seiner Sternenburg.
Tycho muss mit seiner Familie noch einmal losziehen und kann dann endlich eine Weile in Sicherheit in Prag am Hofe des Königs als Astronom leben und arbeiten... bis ein alter Feind aus Tychos Vergangenheit auftaucht, dem er sich nun endgültig stellen muss.

Mir hat das Buch sehr gefallen, durch die vielen Reisen des Protagonisten bekommt man einen guten Eindruck von der Zeit, in der das Buch spielt. Das Leben und Wirken dieses eher unbekannten aber nichts desto weniger bedeutenden Astronomen ist sehr detailliert und interessant beschrieben. Auch die zahlreichen Begegnungen Tychos mit anderen Größen (zB Prag: Rabbi Loew und sein Golem) seiner Zeit bringen immer wieder faszinierende Aspekte in die Geschichte mit hinein.

Ein interessantes Buch über einen interessanten Menschen! :reader1
 

Helmut Pöll

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Ich habe erst die Hälfte dieses 1100 Seiten dicken Romans gelesen und freue mich immer schon auf das eine oder andere Stündchen, wo ich darin lesen kann. Das ist wirklich eine bewundernswert asgefeilte Geschichte. und ich sage es nochmal: Rebecca Gable steht Ken Follet in nichts nach.
 
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