Genre Krimileserunde - ab 05.07.16

Buchplauderer

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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Blaubart von Fehmarn von Nadine Witt
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Autorin Nadine Witt aus Gahlendorf, einem kleinen Dorf auf Fehmarn, hat eine Art zu schreiben, die einen nicht mehr los lässt.

Der Krimi „Der Blaubart von Fehmarn - Die Lebensgeschichte des Frauenmörders Arwed Imiela“ hat reale Hintergründe.

Arwed Imiela hat eine dunkle Vergangenheit. Die Astrologie ist seine Bestimmung. Das Mystische und Unerklärliche scheint wie für ihn geschaffen. Durch seine Arbeit lernt er viele attraktive sowie wohlhabende Frauen kennen, deren Schicksal er wird!
 
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Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Schuld: Stories von Ferdinand von Schirach
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Es ist erstaunlich wie schnell ein Leben zerstört sein kann, manchmal durch Zufall, manchmal durch die Laune eines anderen. Hinterher ist alles anders und die Bruchstücke lassen sich nicht mehr zusammensetzen.
Kindesmissbrauch ist ein schreckliches Thema. Die Opfer leiden ihr Leben lang, viele Fälle werden nie aufgeklärt, die Täter nie zur Rechenschaft gezogen. Ferdinand von Schirach schildert in "Schuld" ebenfalls einen Fall von Kindesmissbrauch. Allerdings ist dieser anders gelagert, was man aber erst spät erfährt.
Der verurteilte Täte sitzt seine dreieinhalb Jahre ab, die Ehe wird im Gefängnis geschieden. Nach der Haftentlassung nimmt er einen Hilfsjob an, verteilt Flyer für eine Pizzeria. Früher arbeitete er in gehobener Position, aber dahin zurück führt kein Weg mehr. Dann sieht er das Mädchen, plant wohl sie zu töten, kann es aber dann doch nicht. Und schließlich erfährt man die ganze Geschichte. Das Mädchen hatte sich zusammen mit einer Freundin die Geschichte ausgedacht. Es kommt zur Wiederaufnahme des Verfahrens, der Mann wird rehabilitiert. Sein Leben liegt trotzdem in Trümmern.
 
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Frank62

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28. Dezember 2015
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frank-argos.jimdo.com
... eigentlich ist Ferdinand von Schirach ein begnadeter Plagiator, denn er publiziert Geschichten / Kriminalfälle die das Leben geschrieben hat. Umso genialer sind "seine" zum Teil fast unglaublichen Storys; hatte vor einigen Jahren mehrere TV-Teile seiner juristischen "X-Files"gesehen, von denen ich auch heute noch tief beeindruckt bin.

Mit abendlichen Grüßen,
Frank62
 

Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Schuld: Stories von Ferdinand von Schirach
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Warum tun Menschen das, was sie tun? Und was ist es, das sie über diese Schwelle hebt, hinter der sie ein Verbrecher sind. Wenn man sich die Geschichten von Ferdinand von Schirach ansieht, dann genügt oft eine Kleinigkeit. Ein paar Zufälle, einige kleine Entscheidungen, die einen schließlich so weit vom Kurs abkommen lassen, dass man sich immer mehr von der Normalität entfernt.

Wenn ich diese Geschichten lese erinnere mich an eine Talkshow, die ich vor einigen Jahren gesehen habe und in der es um spektakuläre Gerichtsfälle ging. Geladen war unter anderem ein pensionierter Profiler, einer, der in seinem Leben 150 Mordfälle bearbeitet und gelöst hat. Alleine das ist ja schon bewundernswert. In Erinnerung geblieben ist mir aber seine Aussage, ruhig vorgetragen, wo er meinte, dass beinahe jeder ein potentieller Mörder sei. Den meisten fehlte zeitlebens nur die Gelegenheit oder die zugespitzte Situation.

1961 führte der amerikanische Psycologe Stanley Milgram übrigens Experimente durch, in denen er Menschen dazu brachte ihre "Schüler" mit Elektroschocks zu quälen.
www.welt.de: In fast jedem Menschen steckt ein Massenmörder
 

Sakuko

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Es beginnt eher ruhig. Eine Geldverleiherin wird tot auf einem verlassenen, heruntergekommen Grundstück nahe den Docks aufgefunden, aber es stellt sich heraus, dass sie doch eher zu Hause getötet wurde, wahrscheinlich von einem Kunden, denn die IOUs und ihre Geldkassette fehlen.

Gleichzeitig versucht die Frau des Inspektors der Verlobten eines Familienmitglieds zu helfen. Deren Bruder, ein angehender Arzt, hat Schulden beim Glücksspiel gemacht und gerade bei jener Frau Geld geliehen. Und zufälligerweise hat er sie auch an jenem Abend besucht, an dem sie gestorben ist, will es aber natürlich nicht gewesen sein.
 

Sassenach123

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Das womit keiner mehr gerechnet hatte, geschieht nun doch. Die mutmaßlichen Entführer melden sich und verabreden einen Ort an dem die Lösegeldforderung stattfinden soll. Ein belebter Bahnhof, Laura Kern ist skeptisch. Als dann im Tumult auf dem Bahnhof der Vater des kleinen Henri spurlos verschwindet, ist die Hölle los. Die Ministerin Marion Schnitzer, die eh schon sehr viel Druck auf Lauras Chef ausübt, tobt, unvorstellbar wie Ihrer Meinung nach so etwas vor den Augen der Polizei passieren konnte. Laura fragt sich eher, warum das passiert ist. Der Vater war ihr schon länger gefühlskalt und eher suspekt erschienen, aber wie hängt alles zusammen?
Ich frage mich nun vorrangig, was mit Baby und der Mutter geschieht. Der Leser erfährt, dass die älteren Kinder fort müssen. Diese Aufgabe scheint nun an Baby zu fallen, denn er darf ein kleines Mädchen im Bahnhof auf eine Bank legen. Er läuft ganz schnell weg, es scheint so, dass er das nicht zum ersten Mal tut. Hegte zu Beginn den Verdacht, dass das mit der Entführung von Henri zusammenhängt. Nun bin ich mir da nicht mehr so sicher......
 

Helmut Pöll

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Was ich an diesen teils recht kurzen Geschichten beeindruckend finde sind die weniger spektakulären Fälle wie in "Verlangen", in denen es nicht um bestialische Verbrechen geht.

Eine Frau, die äußerlich alles hat, stirbt innerlich ab. Nichts berührt sie mehr, sie taumelt als leere Hülle durch ihr Leben. Sie bräuchte mit Sicherheit therapeutische Hilfe. Die hat sie aber nicht und weil sie nauch außen hin völlig normal wirkt und funktioniert, dient ihr auch niemand diese Hilfe an. In ihrer seelischen Not und Verzweiflung beginnt die scheinbar begüterte Dame in Läden zu stehlen, nur um die Kleinwaren dann 50 Meter weiter wegzuwerfen. Aber der kurze Adrenalistoß beweist ihr, dass sie noch am Leben ist.

Natürlich wird sie erwischt und angezeigt. Aber von einer Schuld will man hier wirklich nicht sprechen.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Ich weiss gar nicht, was ich zu meinem Buch schreiben soll. Es ist interessant, aber nicht auf die Art, die sich gut zusammen fassen lässt. Cosy halt, viele alltägliche Dinge die am Ende doch irgendwie wichtig sind.
Viele Familienprobleme bei der Familie des Verdächtigen, die augenscheinlich gar nichts mit dem Fall zu tun haben. Der Finder der Leiche wird ertrunken aufgefunden, ein Kahnschiffer, der den Mann kennt, fischt ihn aus dem Wasser. Ein Lumpensammler und seine Enkelin fallen ein paar mal auf, sie haben eine bewusstlose, anscheinend betrunkene Person transportiert.
Es gibt auch nur einen Tatverdächtigen, von dem aber niemand so recht glaub, das er es getan hat. Wirsch.
 
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Buchplauderer

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Inzwischen hat Arwed Imiela seine ersten beiden Opfer brutal getötet und zerstückelt, nachdem er sich deren Vermögen angeeignet hat.
Nun hat er sein nächstes Opfer im Visier ....
 

Sakuko

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Ich bin dann auch durch. Das Ende war gut, viele kleine Teilchen haben sich durch ein plötzliche Erkenntnis zu einem stimmigen Ganzen gefügt. Ein bisschen herumreiten auf dem viktorianischen Gesellschaftssystem und den Armen, die ja keine Wahl haben, als vom Rechten Weg abzukommen, war natürlich noch obligatorisch, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich daran stören soll, oder es als Fakt hinnehme.
 

alfee

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30. März 2016
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@Sakuko
Was meinst du mit dem "Ein bisschen herumreiten auf dem viktorianischen Gesellschaftssystem".
In welchem Zusammenhang steht das?
 

Sakuko

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Naja, die Täter sind aus der untersten Unterschicht und gerade die Mittäterin redet halt viel davon das sie ja keine Wahl hat, sie ist krank, bald kann sie nicht Arbeiten. Sie und ihre alte Mutter würden im Armenhaus landen. Sie sieht ihre Tat gerechtfertigt durch das Gesellschaftssystem, das besteht.

Es ist durchaus ein Fakt, soziale Auffangmöglichkeiten gabs damals kaum, das Armenhaus war eigentlich mehr ein Ort den es mit aller Kraft zu meiden galt, als eine Hilfe.
Ich fand die Beschreibung zwar korrekt, aber eher Richtung moralischer Holzhammer.
Ich denke das blickt in Büchern, die zu der Zeit spielen oft durch, dass die moralischen und sozialen Ansichten eher von unserer Zeit aus betrachtet werden und deswegen der moralische Zeigefinger hochgehalten wird obwohl die Reformen ja schon passiert sind.
 

alfee

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30. März 2016
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Sorry, hatte dein buch verwechselt. Da du darüber nicht den titel notiert hattest.
 

Buchplauderer

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Ein aufmerksamer Bankbeamter hat festgestellt, dass es bei dem Vermögensverwalter Arwed Imiela nicht mit rechten Dingen zu geht. Wegen Betrugs und Urkundenfälschung wird er inhaftiert! Bei weiteren Recherchen machen die Ermittler einen grausigen Fund ....
 
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Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Arwed Imiela wird nach langwierigen Gerichtsverhandlungen zu lebenlanger Haft verurteilt. Auch vom Gefängnis aus gelingt es ihm seinen Beziehungen spielen zu lassen. Doch dann geht das Geld zur Neige und er muss sich mit seinem Schicksal abfinden!