Rezension Rezension (3/5*) zu Black Irish: A Novel von Stephan Talty.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Black Irish: A Novel von Stephan Talty
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Absalom, Absalom

Absalom Kearneys Mutter schaute in die Bibel als sie einen Namen suchte. Absalom war ein Halbbruder des Salomo, Absalom Kearney dagegen ist Polizistin in Buffalo, New York, Erie County. Sie ist zurückgekehrt in die Stadt ihrer Herkunft, eine Gegend in der Nähe der Niagara Fälle. Richtig aufgenommen ist sie nicht, aber mit ihrer Harvard Ausbildung und ihrem Gespür für Verbrechen, hat sie eine Stelle bei der Polizei bekommen. Auch ihr Adoptivvater war Polizist. Nun allerdings beginnt er Betreuung zu benötigen. Absalom hat es nicht gerade leicht. Und schließlich verlangt ihre Beruf ihre ganze Konzentration. Ein Einheimischer ist ermordet worden und seine Leiche wurde auf unheimliche Art und Weise drapiert.

Absalom, genannt Abbie, gehört zu den Menschen irischer Abstammung, die mit einem schwarzen Haarschopf und hellen Augen gesegnet sind, Black Irish werden sie genannt. Man erfährt also recht schnell, dass dieser Roman nicht in Irland spielt, auch wenn die irische Geschichte den Verlauf der Handlung durchaus beeinflusst. Zunächst ist völlig unklar, wer ein Motiv gehabt haben könnte, Jimmy Ryan zu ermorden. Abbie hat es schwer, an Informationen zu kommen. Die irische Gemeinde hält zusammen und Polizisten gehören nicht zu denen, mit denen man redet. Es ist die berühmte Mauer des Schweigens, die Abbie durchbrechen muss.

Zu Beginn fragt man sich, wieso Absalom nach hause zurückkehrt. Ein Zuhause, dass keine wirkliche Heimat ist. Warum ist sie kein Mitglied der Gemeinschaft, wenn ihr Adoptivvater doch wohl ein anerkanntes Mitglied war. Und so dümpelt die Ermittlung etwas dahin. Jedoch gerade wenn man meint, nun könnte der Fall mal eine Wendung gebrauchen, die echtes Interesse weckt, scheint es so, als wollte der Autor einen genau dahin führen. Mit der Öffnung der Ermittlung Richtung Geschichte, Hintergrund und Vergangenheit nimmt der Fall so viel an Spannung auf, dass man gefesselt weiterliest. Dabei verzeiht man auch, dass man vielleicht nicht jeden Todesfall versteht und dass Abbies Ahnungen nicht immer erklärbar erscheinen.

Ein guter Start natürlich wieder einer Reihe um die Polizistin Absalom Kearney.

3,5 Sterne