Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Schuljungen überlebt währendeines Atomkriegs einen Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Pazifikinsel.In dieser Lage ist die Gruppe gezwungen, ihr Zusammenleben zu organisieren.Einer der älteren Jungen, Ralph, wird zum Führer bestimmt; zu ihm gesellensich u. a. der intellektuelle Piggy und der visionäre Simon. Jack,der Anführer einer zweiten Gruppe, der Jäger, beginnt einen brutalen Machtkampf,in dessen Verlauf die Gruppe alle zivilisatorischen Hemmungen verliert.Diese Regression von paradiesischer Unschuld zu barbarischer Primitivitätäußert sich zum einen in Opferzeremonien, zum anderen in Ritualmorden anden Außenseitern Simon und Piggy. Bei der anschließenden Hetzjagd auf Ralphwird die gesamte Insel in Brand gesteckt und verwüstet. Erst ein britischesKriegsschiff beendet als Deus ex machina den fehlgeschlagenen Versuch,ohne Erwachsene eine neue, bessere Welt aufzubauen. Goldings Anti-Utopiezeigt die irrationalen Potenziale des Menschen, die von der zivilisatorischenFassade moderner Gesellschaften verdeckt werden. Für Golding ist das Bösekeine von außen einwirkende Kraft, sondern als zerstörerische Macht imMenschen selbst angelegt. Ihr kann nur durch sittliches Bewusstsein undethisches Handeln begegnet werden.Kaufen
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Einmal wieder angefangen lässt mich das Buch nicht mehr los.
Die Kinder, die auf der Insel gestrandet sind, hatten Zeit sich zu orientieren. Ralph beispielsweise versucht Organisation hereinzubringen. Er überzeugt mit Vernunft und macht den anderen Mut, das ein Weg von der Insel gefunden wird. So wird mit einer Muschel geblasen, wenn eine Versammlung stattfinden soll, es werden Hütten gebaut. Ein Signalfeuer soll auf die Kinder aufmerksam machen. Piggy und Simon stehen voll hinter Ralph, sie halten auch eher an dem fest, was sie gelernt haben.
Jack hingegen will lieber Schweine jagen, und hält Regeln generell für überflüssig. Man merkt schnell, das Jack rebelliert, und viele orientieren sich gern an ihm. Die Kinder entwickeln schnell barbarische Triebe, und geben ihnen nur zu gern nach. Es dauert nicht lange bis sich das Lager in zwei Hälften spaltet. Wobei viele Kinder sich Jack unterordnen, teilweise auch aus Angst, denn er scheut sich nicht seine Belange durchzusetzen.
Das Leben auf der Insel ist überschattet von der Angst, nie wieder nach Hause zu kommen. Ein Gerücht überzeugt die Bande, dass ein Monster auf der Insel sein Unwesen treibt.
Am erschreckendsten finde ich momentan persönlich wie schnell Verhaltensmuster, die man in der Zivilisation nutzt, abgelegt werden ohne eine funktionierende Gesellschaft und Umgebung. Hemmungen werden abgebaut.
Goldings Art zu schreiben ist sehr direkt. Er umschreibt nicht, er stellt Fakten auf. Der Leser wird auf eine Insel katapultiert und er darf dort teilhaben am Geschehen, ohne wenn und aber.
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