Rezension Rezension (5/5*) zu Die Geschichte der Baltimores: Roman von Joël Dicker.

lord-byron

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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Geschichte der Baltimores von Joël Dicker
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Noch besser als Joel Dickers erstes Buch

Bis zum Tag der Katastrophe gab es zwei Goldman-Familien. Die Baltimore-Goldmans und die Montclair-Goldmans. Die »Montclairs« sind eine typische Mittelstandsfamilie, kleines Haus im unschicken New Jersey, staatliche Schule für Marcus, den einzigen Sohn. Ganz anders die Goldmans aus Baltimore: Man ist wohlhabend und erfolgreich, der Sohn Hillel hochbegabt, der Adoptivsohn Woody ein Sportass erster Güte. Als Kind ist Marcus hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für diese »besseren« Verwandten und Eifersucht auf ihr perfektes Leben. Doch Hillel und Woody sind seine besten Freunde, zu dritt sind sie unschlagbar, zu dritt schwärmen sie für das Nachbarsmädchen Alexandra - bis ihre heile Welt eines Tages für immer zerbricht. Acht Jahre danach beschließt Marcus, inzwischen längst berühmter Schriftsteller, dass es Zeit ist, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben. Aber das Leben ist komplizierter als geahnt, und die »Wahrheit« über ihre Familie scheint viele Gesichter zu haben. (Quelle: Amazon)

Joel Dicker hatte mich mit seinem ersten Buch "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" sehr beeindruckt. Darum wollte ich natürlich auch dieses 2. Buch von ihm lesen. Als ich dann sah, dass es bei Lovelybooks eine Leserunde zu dem Buch geben würde, bewarb ich mich sofort, rechnete mir aber nicht viele Chancen aus, da es unglaublich viele Bewerber gab. Aber das Glück war mir hold und schon wenige Tage später zog dieses wundervolle Buch bei mir ein.

Schon optisch ist es ein echter Hinkucker. Das Cover ist an das erste Buch angelehnt. Auch hier gibt es wieder ein aufgedrucktes "Loch im Cover" durch das man einen kleinen Blick in die Geschichte erhält. Nimmt man den Schutzumschlag ab, erwartet einen ein Buch in wundervollem Lindgrün. Dazu gibt es noch ein schönes gelbes Lesebändchen. Ich finde es nur schade, dass das Vorsatzpapier nicht auch bunt ist, denn für mich fühlt sich das Umblättern dann immer so an, als würde sich ein Theatervorhang öffnen, der mich in die Geschichte eintreten lässt. Dafür gibt es bei jedem neuen Teil der Geschichte wieder dieses aufgedruckte Loch. Aber anders als auf dem Cover, sieht man ein wenig der Schrift von der nächsten Seite. Das ist wirklich sehr schön gemacht und gefällt mir wahnsinnig gut.

Ich wollte dann eigentlich nur mal einen kurzen Blick in das Buch werfen, denn eigentlich wollte ich erst noch ein Angefangenes beenden, aber das war leider nicht möglich. Als ich das erste Mal den Blick hob, hatte ich schon über 100 Seiten gelesen und war so in der Geschichte gefangen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Eigentlich wollte ich mir beim Lesen ganz viel Zeit lassen, damit ich möglichst lange etwas von dieser wundervollen Geschichten habe, aber auch das war leider nicht möglich. Dazu war das Buch viel zu spannend.

Auch die Charaktere sind wieder wundervoll gezeichnet und werden beim Lesen zu guten Freunden. Marcus, der Schriftsteller und Erzähler der Geschichte, der als Kind seine gesamte Freizeit in Baltimore bei seinen Cousins verbrachte. Sie nannten sich die Goldmann-Gang und waren einfach unzertrennlich. Dann Hillel, der hochbegabt war, aber ständig in Schwierigkeiten kam. Woody, das Heimkind, das plötzlich zu Hillels bestem Freund wurde und eine Familie fand. Onkel Saul, der Vater von Hillel und seine Frau Anita. Der erfolreiche Zweig der Familie. Nathan und seine Frau, Marcus Eltern, die nie an die Baltimores heranreichen würden. Das sind alles Menschen die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Auch Alexandra und ihr Bruder Scott, die immer wieder eine große Rolle spielen.

Der Schreibstil des Autors hat mich sofort gefesselt. Ich erlebte alles hautnah mit, war immer mittendrin und kann noch gar nicht fassen, dass das Buch jetzt zu Ende ist. Das macht mich immer noch richtig traurig. So etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Sicher ist, dass ich dieses Buch auf jeden Fall noch einmal lesen werde. Ich werde jetzt sicherlich wieder einige Bücher anfangen und weglegen, weil mich nach so einem unglaublich guten Buch wieder nichts mehr reizen kann.

Die Geschichte ist so wahnsinnig interessant und spannend. Ständig wirft der Autor dem Leser einen Happen hin und man kann es gar nicht erwarten, bis sich endlich alles auflöst. Zum Schluss habe ich dann sogar noch ein paar Tränchen vergossen. Auch darüber, dass das Buch zu Ende war und ich die Goldmanns verlassen musste. Unglaublich welche Emotionen die Geschichte ausgelöst hat.

Ich vergebe 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung für alle, die gute Geschichten zu schätzen wissen. Ich hoffe, Joel Dicker lässt uns nicht allzu lange auf ein neues Buch aus seiner Feder warten. Für mich, ist er einer der großartigsten Autoren unserer Zeit.

© Beate Senft

 
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lord-byron

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Noch gar nicht - aber ich bin sicher: irgendwann läuft es mir auch über den Weg! Es MUSS einfach. *seufzt*

Du wirst das Buch lieben Anne, da bin ich mir ganz sicher. Ich würde es am Liebsten gleich noch einmal lesen. Joel Dicker verzaubert seine Leser nicht nur mit Handlung und Charakteren, sondern auch mit seinem Schreibstil und der Wahl seiner Worte.
 
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Reaktionen: parden

lord-byron

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Noch besser als das erste Buch? Langsam werde ich kribbelig. Noch 3 Rezi.exemplare, die ich vorher lesen muss. Dann ist es bei mir fällig. Und, @parden , wann hast du es auf dem Plan?;)


Im ersten Buch gab es ein paar kleine Längen. Sie waren nicht schlimm und ich finde das Buch großartig, aber bei den Baltimores bin ich geradewegs durch die Geschichte gelogen. Ich habe ständig versucht langsam zu lesen um jedes Wort zu genießen und habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich durch die Seiten raste. Ganz großes Kino
 
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