Rezension Rezension (5/5*) zu Christine Bernard. Das Eisrosenkind von Michael E. Vieten.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Das Eisrosenkind von Michael E. Vieten
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Christine Bernard hat sich in mein Herz geschlichen

Christine Bernard -Das Eisrosenkind von Michael E. Vieten ist ein Krimi der im acabus Verlag erschienen ist

Kommissarin Christine Bernard ermittelt in einem Fall von Kindesentführung. Die achtjährige Rosalia verschwindet einfach spurlos aus dem Kinderhort. Christine Bernard und ihr Kollege Torsten Kluge sind ratlos, es gibt keine Spur des kleinen Mädchens.
Die Kriminalpolizei Trier wird zu einem Leichenfundort gerufen, ein Mädchen erstarrt in Eis! Es sieht fast aus, als lebte sie noch, gefroren im Eis hat sie ihre Schönheit bewahrt. Handelt es sich um Rosalia? Dieser Fall verlangt der sensiblen Kommissarin alles ab, sie ist besessen davon den Täter zu finden.

Dies ist bereits der zweite Fall für Kommissarin Bernard. Den ersten Teil kenne ich nicht, aber das hinderte mich nicht am Verständnis für diesen Krimi. Im Gegenteil, der Autor verwebt in dieser Geschichte alle wichtigen Details die der Leser aus dem Vorgänger kennen sollte.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Allen voran natürlich Christine Bernard. Mir gefiel besonders ihre sensible Art, sie leidet wirklich mit den Opfern mit. Sie versucht nicht die toughe Polizistin zu mimen, die in der Männerwelt bestehen muss. Dennoch kann sie sich durchsetzten und leistet gute Arbeit.
Das Verhältnis zu ihrem Kollegen Torsten Kluge ist gut, die beiden sind gut aufeinander abgestimmt. Ebenso im Team ist Jörg Rottmann, er entspricht eher dem Klischee des hartgesottenen Ermittlers.
Margit Lemke, die Mutter von Rosalia, ist am Boden zerstört. Sie hatte es schon immer schwer im Leben, musste ihre Tochter allein durchbringen. Rolf Lemke, der Vater, wandte sich schon in der Schwangerschaft von ihr ab. Das alles wirkte sehr lebensnah, ich kam mir vor wie mitten in der Geschichte, da alles sehr authentisch wirkte.

Die Geschichte selbst ist äußerst einfühlsam erzählt. Es gibt keine reißerischen und blutigen Momente. Das ist auch gut so, denn das Thema Kindesentführung und Mord ist heikel genug. Michael E. Vieten geht wirklich behutsam mit dieser Thematik um, dass hat mir sehr gefallen. Er behandelt alles mit dem nötigen Respekt. Keine Szenen werden blutig ausgeschlachtet, dieser Krimi ist der Beweis, dass anders genauso gut geht.

Die Spannung wurde stetig weitergeführt. Der Autor streut gekonnt neue Hinweise und Vermutungen, so dass der Leser bis zum Ende rätseln muss. Ich zweifelte an einigen Stellen des Buches manchmal an mir selbst. Hat der Vater nun etwas mit dem Verschwinden zu tun, oder nicht? Von Kapitel zu Kapitel sah ich mir dabei zu wie ich eine Theorie die ich soeben verworfen hatte wieder aufnahm. Das machte es wirklich spannend.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Der Titel des Buches findet Bezug zum Inhalt, das hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn meiner Lektüre las ich den Text auf dem hinteren Teil des Buches. Da stach mir ein Satz ins Auge: Der Mensch glaubt, er hofft, er irrt.
Dieser Satz hat mich gerade im Nachhinein sehr nachdenklich gestimmt, denn er trifft den Kern dieses Krimis. Regt zum nachdenken an!

Dieser Krimi bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. Christine Bernard hat sich in mein Herz geschlichen, ich hoffe sie ermittelt bald wieder.

 

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