Rezension Rezension (5/5*) zu Pandora - Wovon träumst du? von Eva Siegmund.

Natalie77

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13. April 2014
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Frankenberg/Eder
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Eine erschreckende Zukunft

Inhalt:
Sophie hat einen Termin beim Notar und trifft dort auf ihre Zwillingsschwester von der sie bisher nichts wusste. Liz und sie wurden getrennt als ihr leibliche Mutter ermordet wurde und ihr leiblicher Vater dafür ins Gefängnis ging. Die Schwestern wurden getrennt. Während Liz in einem vermögendem Elternhaus groß wurde, lebte Sophie mit ihrem Adoptivvater in bescheidenen Verhältnissen. Ihr ganzer Stolz ist ihr Smart Port, ein implantierter Chip der für sie nur erschwinglich war, weil er sie in ihrem Träumen mit Werbung traktiert. Liz und sie wollen mehr über ihre leiblichen Eltern herausfinden und bringen sich damit in Gefahr, denn der Sandmann beherrscht die Traum-Werbe Industrie und hat nur darauf gewartet wieder auf Sophie zu treffen...

Meine Meinung:
Pandora kommt verpackt in einem sehr Mädchenhaften Cover, dabei empfand ich diesen Roman gar nicht als so Mädchenhaft wie es die Hülle vermuten lässt.

Das soll keinesfalls negativ klingen, denn das was ich lesen durfte hat mich sehr begeistert. Eva Siegmund war mir bekannt durch Lúm, auch wenn ich das Buch noch nicht gelesen habe, war die Geschichte ja bei Erscheinen auf vielen Blogs zu sehen. In Pandora ging es nun um implantierte Chips, die quasi die Handys ersetzen und sich auch in unser Unterbewusstsein einklinken können, in dem sie Träume mit Werbung beeinflussen. Eine Sache die gar nicht so unwahrscheinlich ist. Die Industrie wäre begeistert und ich befürchte viele Menschen würden so einen Chip haben wollen. Doch die Autorin zeigt in dieser Geschichte auch direkt die Gründe warum man davon Abstand nehmen sollte und dass auf eine sehr interessante und vor allem spannende Weise.

Selbst das Kennenlernen der Zwillinge, das sehr ausführlich war, war interessant und fesselnd und langweilte kein Stück.
Die Beiden können unterschiedlicher nicht sein. Sophie die bodenständige graue Maus, die das Restaurieren von Fresken liebt und nur noch ihren Vater hat. Sie lebt in bescheidenen Verhältnissen und musste sich das Geld für ihren Smart Port hart ansparen. Sie ist die Denkerin und auch die Ruhigere.
Liz ist laut und auffallend, dabei aber nicht nervig. Geld bedeutet für sie nichts. Luxus ist sie gewöhnt und gerne redet sie mal bevor sie nachdenkt, was einige haarige Situationen hervorruft. Liz hat das Herz auf dem rechten Fleck und gibt gerne.
Beide haben Freunde, die ebenfalls recht unterschiedlich sind. Sie kommen aus verschiedenen Schichten und haben nur wenig miteinander zu tun. Dazu kommen noch ein paar Figuren die für die Geschichte sehr wichtig sind. Natürlich die leiblichen Eltern von denen man nur recht wenig erfährt und das Wenige nach und nach. Auch Helfer der Mädchen in ihrer Suche tauchen auf, diese werden ausreichend beschrieben, doch nicht zu viel. Ins Herz geschlossen habe ich die Bediensteten von Liz Familie. Fe und Juan. Sie fungieren ein wenig als Ersatzeltern und das nicht nur für Liz sondern auch recht schnell für Sophie.
Dann gibt es noch den Sandmann. Ein Geselle, der sehr nebulös und geheimnisvoll wirkt.

Ich muss sagen das mir seine Beweggründe und auch das eventuelle Ende recht schnell in den Sinn kam. Doch konnte mich Eva Siegmund hier und da noch überraschen, so dass ich mich nie gelangweilt fühlte und vom Buch vollkommen gefesselt war.