Rezension Rezension (4/5*) zu FederLeicht. Wie das Wispern der Zeit (FederLeichtSaga) von Marah Woolf.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.857
7.739
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Auf der Suche nach der Königin der Elfen...


"Die Elfen konnten mir gestohlen bleiben. Erst lockten sie mich in die magische Welt, ließen sich von mir ihre blöde Schneekugel zurückbringen und dann … Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich jetzt machen soll. Ich vermisse Cassian. Und das, obwohl er meistens unausstehlich zu mir war. Am eben nur meistens, nicht immer." Eliza kann und will sich nicht damit abfinden, dass ihr die Elfenwelt für immer verschlossen sein soll, und so macht sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um zurückzukehren. Schneller als sie glaubt bewahrheitet sich die Voraussage ihrer Großmutter: "Es ist noch nicht vorbei."

Nachdem ich den ersten Band der FederLeichtSaga mit großer Begeisterung gelesen hatte (Wie fallender Schnee), musste natürlich auch der Folgeband her. Nach wenigen Seiten bereits war ich wieder voll in der Geschichte drin, und kleine Erinnungshilfen ließen das vorherige Geschehen problemlos wieder präsent werden.

Die Jugendliche Eilza McBrierty ist verzweifelt und zutiefst unglücklich. Denn es gibt für sie keine Möglichkeit mehr, ins Elfenreich zurückzukehren. Und Cassian, der meist arrogante junge Elf, der andererseits aber so gut küssen kann, lässt von sich nichts mehr sehen oder hören. Hat er nur mit Elizas Gefühlen gespielt? Obwohl sie weiß, wie dumm sie sich verhält, drehen sich all ihre Gedanken nur um Cassian und darum, wie es hätte sein können.

Als plötzlich der Troll Quirin vor Eliza auftaucht, traut sie ihren Augen kaum. Gibt es womöglich doch noch einen Kontakt zu dieser anderen Welt? Als sie aber hört, was Quirin von ihr verlangt, ist sich Eliza nicht sicher, ob es nicht doch besser ist, in der eigenen Realität zu bleiben - die Suche nach der verschwundenen Königin der Elfen soll von ihrer Hilfe abhängig sein und klingt alles andere als einfach. Doch schließlich gibt es so vielleicht doch die Möglichkeit, Cassian noch einmal zu sehen, und dafür nimmt Eliza es letztlich mit jeder Gefahr auf...

Auch in dieser Folge entstand der Eindruck, dass Marah Woolf keine wirklich neue Welt erschaffen hat. Doch der 'Ewige Wald', das Orakel, die Einhörner und Zentauren, die Eliza und dem Leser hier begegnen, sind zu einer neuen, bunten Geschichte zusammengewürfelt worden, die einige Überraschungen und spannende Momente bereit hält. Und auch der Humor kommt hier nicht zu kurz, was größtenteils den lebendigen, screwballreifen Dialogen zwischen Eliza und Cassian zuzuschreiben ist, aber auch den anderen, ebenfalls liebevoll gezeichneten Charakteren. Elizas Freunde Frazer und Sky, der kleine freche Troll Quirin und einige der Elfen sind hier immer wieder mit von der Partie.

Marah Woolf schafft es, dass man sich als Leser in der Geschichte rasch wieder wie zu Hause fühlt und mit den Charakteren mitfiebert - in der bangen Hoffnung, alles möge sich zum Guten wenden. Auch diese Folge ist als Jugendfantasybuch wieder ein voller Erfolg, und da nicht alle Geheimnisse aufgelöst wurden, bleibt ein gespanntes Warten auf Band drei. Der soll glücklicherweise bereits im April 2016 erscheinen. Ich freue mich darauf!


© Parden