Rezension Rezension (4/5*) zu Die Schattenbucht: Kriminalroman von Eric Berg.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Schattenbucht: Kriminalroman von Eric Berg
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Die Schattenbucht ist ein Kriminalroman von Eric Berg und ist im Limes Verlag erschienen



Was, wenn der Tod sich in harmloser Verkleidung bereits in unser Haus geschlichen hat? Wenn er gleich um die Ecke wohnt und Teil unseres Alltags ist? Wenn wir ihm von Zeit zu Zeit die Hand schütteln? Ihn vielleicht sogar sympathisch finden? Diese Passage des Buches hat mir direkt zu Beginn meiner Lektüre außerordentlich gut gefallen. Sie passt hervorragend zur Geschichte, auch wenn einem das erst am Ende des Buches klar wird.

Marlene Adamski springt von ihrem Balkon, aber niemand kann sich vorstellen warum die Frau das getan hat. Auch die Psychologin Ina Bartholdy, die als Marlenes Therapeutin fungiert ist ratlos. Bald ahnt sie, dass die 62 jährige Bäckersfrau etwas verheimlicht. Es hängt alles mit den Ereignissen vor 14 Monaten zusammen, wo Marlene gemeinsam mit ihrem Mann Gerd und einigen Bekannten in der Küche der Adamskis schlimmes planen.
Sie wollen den Herrn Töller entführen..........


Eric Berg spielt mit der menschlichen Psyche. Er hat in diesem Kriminalroman aufgezeigt, was aus Menschen werden kann, wozu sie bereit sind, wenn sie unter Druck stehen. Es war sehr interessant nach und nach mitzubekommen, was vor 14 Monaten alles geschah. Die Gruppe zu beobachten, wie jeder für sich mit den Geschehnissen umging. Diese normalen Menschen zu erleben, wie sie Dinge tun, von denen sie selbst nie gedacht haben, dazu fähig zu sein. Wie diese unbescholten Bürger sich eine schlimme Tat schönreden, um sich vor dem eigenen schlechten Gewissen zu schützen. Die Entführung zieht einen wahren Rattenschwanz an Ereignissen nach sich.

Der Leser wird durch den Handlungsstrang in der heutigen Zeit in Kenntnis gesetzt, wie Ina sich um Marlene sorgt. Versucht dem Geheimnis das Marlene mit sich herumträgt auf die Spur zu kommen. Inas Privatleben spielt auch eine untergeordnete Rolle. Ihre Tochter Stefanie taucht überraschend auf. Sie lebt bei ihrem Vater, und Ina muss sich auch von der Seite mit einem Päckchen an Problemen auseinandersetzen.
Der zweite Handlungsstrang deckt die Ereignisse vor 14 Monaten auf. Der Leser bekommt so parallel mit, wie und was damals alles passiert.


Die Charaktere waren gut beschrieben, aber lediglich mit Ina Bartholdy konnte mich Eric Berg richtig überzeugen. Die anderen aus der Gruppe lernte man zwar so nach und nach kennen, aber sie wirkten auf mich ein wenig unnahbar. Was allerdings auch Absicht des Autors sein kann, da die Personen in der Geschichte keine Freunde sind, sondern sich aus anderen Gründen zusammen getan haben.

Alles in allem hat mir der Krimi gut gefallen, obwohl er hier und da einige Längen hatte. Die Story ist interessant. Manchmal musste ich sogar fast schmunzeln über die Naivität mit der Berg einige Mitglieder dieser Gruppe ausgestattet hat.