Rezension Rezension (5/5*) zu Der Ruf des Henkers von Björn Springorum.

Natalie77

Mitglied
13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
Begeistert vom Cover bis zur Geschichte

Inhalt:
Richard Winters liebt Liz und diese soll gehängt werden. Auf Grund dessen ist der Henker William Calcraft in der Stadt. Doch Richard kann ihn von ihrer Unschuld überzeugen und sie kommt frei. Richard muss dafür mit Calcraft als Lehrling mitgehen. Tod und auch Sehnsucht nach Liz beherrschen Richards Alltag und die Fragen ob er sie nochmal wiedersehen wird und welches Geheimnis Calcraft vor ihm verbirgt. Nichtsahnend wie gefährlich dieses Geheimnis ist...

Meine Meinung:
Der Ruf des Henkers wurde und vom Verlag auf der Messe in Frankfurt vorgestellt. Schon da wurde ich sehr neugierig auf das Buch. Das Cover und die düstere Geschichte, das als Jugendbuch erscheint nahmen sich schon für mich ein. Ich war sehr gespannt was Björn Springorum sich hat einfallen lassen.

Beim Einstieg fiel direkt der leicht zu lesende Schreibstil auf, der Jugendgerecht, aber nicht kindlich ist. Dieser begleitet mich durchs Buch und ließen die Seiten nur so verfliegen.

Der Plot ist einfach und doch sehr spannend. Allerdings habe ich recht schnell durchschaut auf was es am Ende raus laufen wird, aber ich denke das liegt auch an der Menge die ich schon gelesen habe. Irgendwann bekommt man ein Gefühl dafür. Langweilig wurde es dennoch nicht. Die Spannung war recht schnell da und steigerte sich bis zum Schluss.
Was mich etwas störte war dass das Geheimnis von Calcraft auch dem Leser so lange verborgen blieb und auch am Ende nicht so ganz aufgeklärt wurde. Hier hätte ich mir mehr aus der Vergangenheit von Calcraft gewünscht um besser zu verstehen.

Die Geschichte ist aus Sicht von Richard und von Calcraft geschrieben. Gespickt mit Tagebucheinträgen von Rose. So erfährt mehr über sie, als wenn es nur aus einer Sicht geschrieben wäre. Gerade Calcraft, der aus Sicht von Richard doch etwas undurchschaubar wirkt, wird dem Leser so etwas näher gebracht. Er wirkt kalt und unnahbar, doch in seinen Parts zeigen seine Gedanken und auch sein Handeln das er doch Gefühle zeigen kann und er nur seiner Mission folgt.
Richard ist jedoch schon ein offenes Buch. Er ist erstaunlich vernünftig für sein Alter und schert nur selten aus dem Gewohnten aus. Außer denn es um seine Liebe zu Liz geht hat er die rosarote Brille auf und vergisst alles andere.
Zum Leidwesen von Rose, die ihre Tagebucheinträge als Außenstehende verfasst, sozusagen ein Erzähler zu der Geschichte mit besonderem Anliegen.

Am Ende gibt es ein Nachwort in dem man erfährt das diesem Buch eine wahre Geschichte als Vorlage gedient hat. Dieses England im 19. Jahrhundert gab es wirklich und auch William Calcraft gab es. Der Autor hat sich eine Geschichte rund um diese Person ausgedacht. Eine interessante Geschichte bei der ich mir gerade im Nachwort dann auch die Fakten gewünscht hätte um im Nachhinein zu wissen, was wirklich erfunden war. Dazu gibt es im Buch nur ein paar Sätze´und bei Google überwiegend englische Links, die Kids in dem Alter ja nur schwer übersetzen können.

Am Ende bin ich dennoch vollkommen zufrieden und vor allem begeistert von diesem Buch und kann es gut empfehlen für das Alter ab 13 Jahren, auch wenn es gerade bei den Hinrichtungen schon nicht so schöne Szenen gibt, jedoch war das in der Mitte des 19. Jahrhundert Realität.