Rezension Rezension (4/5*) zu Boulder Lovestories - Märchenzauber: Roman von Mila Brenner.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Cinderella...

Rina glaubt tief in ihrem Herzen trotz ihrer bereits 26 Jahre an das Happy End im Leben. In der Kleintadt Boulder in Colorado, USA, führt sie mit mehr Enthusiasmus als Geschäftssinn den kleinen Blumenladen ihres Vaters weiter und ist dabei und in ihrem Kampf gegen die Banken vollkommen auf sich alleine gestellt. Ihr Vater kam vor kurzem bei einem Unfall ums Leben, ihre Mutter lebt seitdem mit zunehmender Demenz in einem Pflegeheim, und Rinas jüngere Schwester erprobt sich gerade mal im Studentenleben. Rina arbeitet meist rund um die Uhr, und da bleibt ihr wenig Zeit für ein Privatleben. Wozu auch - schließlich hat sie seit ihrem High School Abschluss keine feste Beziehung mehr geführt. Und weit und breit ist auch kein potentieller Kandidat in Sicht. Doch dann betritt der attraktive Blair Somerled ihren Blumenladen, und gleich beginnt es zwischen den beiden zu funken. Ist hier etwa das heiß ersehnte Happy End in Sicht? Wohl kaum, denn Blair kauft einen Blumenstrauß - für eine andere Frau. Am besten schlägt Rina sich diesen Mann gleich wieder aus dem Kopf. Oder etwa doch nicht?

Dieses Buch bekam ich zu Weihnachten geschenkt, und ich war ehrlich gesagt zunächst etwas fassungslos. Man sollte mich doch wohl besser kennen: ich und Liebesgeschichten? Doch um es gleich vorweg zu sagen: das Cover und der Titel lassen mehr Kitsch vermuten als das Buch letztlich beinhaltet. Natürlich geht es hier um die Liebe und die Schmetterlinge im Bauch, auch der Bezug zu dem Märchen 'Cinderella' wird rasch offenbar. Aber bei alldem werden ernsthafte Themen wie 'Existenzängste' oder 'Alzheimer' gelungen mit eingebunden. Leider bleiben die Charaktere trotz aller Emotionalität eher an der Oberfläche, das Geschehen lässt es für meinen Geschmack an Tiefe fehlen. Und diese Punkte verhinderten, dass ich wirklich ganz in die Geschichte eintauchen konnte. Der Schreibstil jedoch ist flüssig, und die Erzählung beinhaltet einige gelungene Überraschungen, so dass ich mich letztlich doch gut unterhalten fühlte.

Ein nettes Buch zum Abschalten für einen kuscheligen Nachmittag auf dem Sofa.


© Parden