BoD Studie: Selfpublisher handeln unternehmerischer

Helmut Pöll

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Der Selfpublishing-Dienstleister „Book on Demands“ hat seine neue Studie zum Thema #selfpublishing vorgestellt. Insgesamt wurden 5500 Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden und Finnland befragt.
Ein Großteil der Befragten, nämlich 90 Prozent, nennt „Kreative Freiheit“ als Hauptgrund für die Entscheidung zum Selbstverlag. Vor drei Jahren waren es noch 68 Prozent.

Auch die Erfahrung in der Zusammenarbeit mit traditionellen Verlagen ist gestiegen. Immerhin 32 Prozent der Selfpublisher haben auch eines ihrer Werke bei einem klassischen Verlag verlegt.

Selfpublisher kaufen auch stärker Dienstleistungen zu, als das noch vor drei Jahren der Fall war. 69 Prozent beauftragen einen Grafiker, 58 Prozent ein Korrektorat, 60 Prozent ein Lektorat.

Weitere detaillierte Informationen findet ihr hier:
http://www.bod.de/fileadmin/user_up.../Europaeische_Self-Publishing-Studie-2016.pdf
 

InFo

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9. August 2015
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Was mich freut ist, dass die Bücher der Selfpublisher sehr positiv gesehen werden. Das widerspricht ein wenig der Amazon-Sicht ihre Publisher durch die Qualitätskontrolle zu geiseln. Dabei würde mich einmal die Qualität bezogen auf den jeweiligen Anbieter interessieren, denn Amazon bietet vieles kostenlos an. Vielleicht trennt sich da im Schnitt schon die Spreu vom Weizen. Ohne meine Kollegen, die Amazon nutzen, negativieren zu wollen ;)
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Was mich freut ist, dass die Bücher der Selfpublisher sehr positiv gesehen werden.
Ja, das ist schön. Gleichzeitig hat BoD als Dienstleister für Selfpublisher auch ein Eigeninteresse an einer guten Außenwirkung. Kommt immer ein wenig auf den Blickwinkel an. Ich habe heute beispielsweise einen Kommentar gelesen - von einem Leser, als nicht Autor, nicht Verlagsbranche - dem primär auffiel, dass gut die Hälfte ein Korrektorat beauftragen, "die andere Hälfte also nicht."

BoD bietet ja das ganze Leistungsspektrum gegen Entgelt, also Lektorat etc. Aber die günstigsten BoD-Pakete beginnen bei 19 Euro, glaube ich. Das ist kein großer Unterschied zu Amazon. Wie Bücher von BoD-Amazon im Vergleich sind kann ich nicht sagen, ich denke das nimmt sich nicht viel. Beide werden mit den neuesten Technologien arbeiten und in beiden Fällen können "Allrounder" eine Menge Fehler mit einbauen. Ich bemühe mal Google...
 

InFo

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9. August 2015
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Ich habe heute beispielsweise einen Kommentar gelesen - von einem Leser, als nicht Autor, nicht Verlagsbranche - dem primär auffiel, dass gut die Hälfte ein Korrektorat beauftragen, "die andere Hälfte also nicht."
Gut, allerdings nutzen viele auch Vitamin B sowie ihr eigenes Netzwerk. Ich beauftrage auch extern, nicht für BoD sichtbar.
 
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Helmut Pöll

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OK, das wäre jetzt natürlich interessant, ob da nur die internen Zahlen von BoD zugrundeliegen oder ob sie sich auf die Aussagen der Interviews verlassen.
 

Frank62

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28. Dezember 2015
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Gut, allerdings nutzen viele auch Vitamin B sowie ihr eigenes Netzwerk. Ich beauftrage auch extern, nicht für BoD sichtbar.
Gehäufte Fehler in der Rechtschreibung sind ein No-Go im Literatur - im Buch-Business. Dies haben viele Selfpublisher erkannt und vermeiden per bezahltem Korrektorat diesen charakteristischen Anfänger-Fehler. Denn in Rezensionen angekreidete Fehler verleihen dem Buch samt seinem Autor einen derart amateurhaftes Flair, dass potentielle Kunden gleich dankend abwinken und dies wahrscheinlich auch in Zukunft praktizieren dürften. Deshalb ist für mich die Investition in ein Korrektorat genauso obligatorisch, wie der Erwerb von Lizenzen für verwendete Fotos im Cover.

Schreibende Grüße,
Frank
 
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Klara Bellis

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Hab heute eine allerletzte Testversion meines Buches bei BoD hochgeladen, um hoffentlich in den nächsten drei Wochen dort das Projekt richtig für die Öffentlichkeit reinzustellen. Leider bin ich keiner von den hochprofessionalisierten SPlern. Korrektorat und Lektorat erfolgten über ein Netzwerk an unendlich freundlichen und geduldigen Menschen, so wie es @InFo andeudet. Also ein echtes Indie-Projekt. Bezahlen können hätte ich keine der Dienstleistungen. Das trifft auch auf das Cover zu (komme gerade von der Designerin, die gut eineinhalb Stunden das Cover „mal schnell“ an die BoD-Maße angepasst hat). Ohne Netzwerk und Freunde hätte ich es nicht machen können.
Bin gespannt, wie die Qualität von BoD ist. Sie erschien mir besser zu sein, als die der Amazon-Druckereien.
 
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@InFo : Danke dir! Ich musste jetzt mal handeln, da immer mal Fragen nach gedruckten Exemplaren kommen. Wobei es sicher nur ein paar Puristen sein werden, die das dann kaufen.
 

supportadmin

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Klara Bellis

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@supportadmin : Danke dir. Es klingt ziemlich verlockend und ein bisschen wie der Einstieg in die Zusammenarbeit mit Profilektoren. So ein Anfüttern und Reinlocken. Doch den nächsten Schritt, diese Zusammenarbeit auch einzugehen, kann ich mir nicht leisten.
Übrigens hab ich gerade eben vor zehn Sekunden via FB-PN die Anfrage eines Verlags bekommen, mal meinen Text hinzuschicken. :) Nur ich fühle mich als unverstandende Künstlerin, die ihr Ding ganz alleine macht, eigentlich ganz wohl. Wenn nur die Sache mit dem Lektorat und dem Korrektorat nicht wäre. :D
 
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supportadmin

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. :) Nur ich fühle mich als unverstandende Künstlerin, die ihr Ding ganz alleine macht, eigentlich ganz wohl. Wenn nur die Sache mit dem Lektorat und dem Korrektorat nicht wäre. :D
Ja, das ist natürlich die Qual der Wahl, @Klara Bellis Irgendeinen Tod muss man sterben ;). Entweder man hat völlige Freiheit, dann muss man aber alles selber machen und bezahlen, oder man hat die Chance mit einem Verlag zusammenzuarbeiten, dann muss man sich ein wenig mehr arrangieren.
 
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Marley

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Melbourne
Früher war man über Jahre an BOD vertraglich gebunden. Nur so aus Interesse, hat sich da etwas geändert? Oder ist hier BOD als allgemeiner Begriff verwendet worden und nicht die Firma gemeint?
 

Atalante

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Interessant von euren Erfahrungen zu lesen. Einen Lektor am Buch mitarbeiten zu lassen, ist ja bei renommierten Literaturverlagen üblich. Vor ein paar Tagen habe ich aus einem Interview mit Heinz Strunk heraus gehört, daß sein neues Buch ohne Lektor ganz anders geworden wäre. Jetzt ist es für den Leipziger Buchpreis nominiert.

Ich finde es immer schwierig, eigene Texte zu beurteilen. Es fehlt einfach die Distanz, dies gilt auch bei befreundeten Testlesern. Mir selbst fallen Unzulänglichkeiten erst nach einer längeren Lagerzeit auf. Wie sagt ein italienisches Sprichwort so schön, "Jeder Kakerlak' ist schön für seine Mutter!".

Mittlerweile habe ich ein paar SP-Romane gelesen. Mein Eindruck ist, manchmal hätte ein Lektorat einer tollen Geschichte sehr gut getan, allerdings wäre sie dann mindestens um ein Viertel geschrumpft. (viele Adjektive, umständliche Satzkonstruktionen, überflüssige Beschreibungen)
 

Klara Bellis

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@Atalante : Das Interview von Heinz Strunk macht mich nachdenklich. Für mich persönlich würde es sich seltsam anfühlen, wenn ich wüsste, ich habe etwas ganz anderes gemacht, bekomme aber jetzt einen Preis für etwas, an dem ein anderer maßgeblich mitgearbeitet hat und das er merklich verändert hat. Ich würde mich fühlen, als hätte ich den Preis gar nicht wirklich verdient.

@Marley : Ich meine den Anbieter BoD und hoffe, dass man die Rechte nur für ein Jahr vergibt. Hab es aber noch nicht so genau gelesen.
 
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Marley

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Naja nun, das heißt ja nicht, dass das Buch ohne Lektor nicht gut angenommen worden wäre. Vielleicht von einer etwas anderen Leserschaft? Wird im Interview auch erwähnt "wie" anders es geworden wäre?
Nein, dies ist kein Plädoyer gegen ein Lektorat, nur ein Gedankengang.
Wo gibt es das Interview?
 

Klara Bellis

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@Marley : Die Lektorats-Diskussion mag ich auch nicht anstoßen. So was führt ins Uferlose. :D (Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich fände ein Lektorat toll, hab aber kein Geld. Und wenn ich sage „kein Geld“, meine ich absolut wirklich kein Geld. Leider. :cool:)
Trotzdem fände ich es schräg, einen Preis für etwas zu bekommen, dass sich durch jemand anderen stark verändert hat und vermutlich erst dadurch preiswürdig geworden ist. Das müsste nach meinem Verständis dann eher ein Gemeinschaftswerk sein, das ausgezeichnet wird. Oder er hat einfach nur im Interview übertrieben, um was Witziges zu sagen. :)
 

Atalante

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@Klara Bellis , du musst meine Äußerungen schon genau lesen. ;)

Strunck hat, -es war in der Fernsehsendung "Neo Magazin Royale" @Marley- daraufhin gewiesen, daß der Lektor seinen Roman ziemlich bearbeitet hat. Ich habe daraus meine Schlüsse gezogen.
Ähnliches hat man ja bereits von anderen Autoren vernommen. Der Einfluss des Lektors ist also kein Geheimnis.
Andererseits gibt es viele Verlage, deren Lektorat kaum über ein Ausmerzen der gröbsten Fehler hinaus geht, behaupte ich jetzt mal einfach so. Aber bei Titeln wie "Tante Gisela geht baden" braucht man das auch nicht. ;)

Man könnte fragen, warum ein renommierter Verlag daran interessiert ist, ein Buch stark zu lektorieren?
Es soll ja auch Lektoren geben, die dann lieber gleich zur Feder greifen, sich ein schickes Pseudonym verpassen, e voila. ;)
 
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Helmut Pöll

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Man könnte fragen, warum ein renommierter Verlag daran interessiert ist, ein Buch stark zu lektorieren?
Es soll ja auch Lektoren geben, die dann lieber gleich zur Feder greifen, sich ein schickes Pseudonym verpassen, e voila. ;)
Da wird es unter Umständen viele unterschiedliche Antworten geben. Eine könnte sein, dass der Lektor selber Ambitionen zu schreiben hat und das Werk, das er lektoriert, seinen (Autoren)Vorstellungen angleichen will.

Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der Verlag die Grundidee gut findet, aber Zweifel hegt, ob das Buch in der vorliegenden Form markttauglich ist. Unter Umständen wird das Buch dann so weichgespült, dass es zwar markttauglich ist, aber keine Konturen mehr hat, @Atalante
 
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