Lesemontag 14.03.16

parden

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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Grün wie die Hoffnung von Nora Roberts
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Wollte ich schon lange lesen - jetzt beginne ich endlich damit im Rahmen einer Leserunde. Ich freue mich darauf! Der Auftakt der Ring-Trilogie von Nora Roberts. Nur: mein Cover ist schöner! ;)

Und wie ist das mit 'geschenkten Gäulen' gleich nochmal? Ach ja, die liest man dann, auch wenn der ein oder andere Gaul vielleicht nicht unbedingt dem eigenen Geschmack entspricht. War ein Weihnachtsgeschenk... Ich dachte, man kennt mich besser... ;) Hier kann ich eigentlich nur positiv überrascht werden!
 

Querleserin

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Wadern
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Der Roman entpuppt sich fast als Kriminalgeschichte. Im Mittelpunkt steht der junge Ben Whitley, der am Vorabend des 2.Weltkrieges unter ungeklärten Umständen nach England kommt. Dort freundet er sich mit seiner Schulbanknachbarin Linda Schoolcraft an und "drängt" sich ihrer Familie auf. Er wird Pilot - Jäger, um deutsche Flugzeuge und Bomber abzuschießen und das mit beachtlichem Erfolg. Währenddessen nimmt sich Lindas Vater am 1.9.1939 das Leben und vieles deutet daraufhin, dass er für die Nazis spioniert hat. Die Familie verlässt das kleine Städtchen Wells und kehrt erst 1940 zurück, allerdings bleibt Linda in Coventry. Während Ben eine Affäre mit ihrer Mutter hat, überlebt Linda den Angriff auf Coventry schwer verletzt. Nach einigen Wirren und Entdeckungen entschließt sie sich in ihre Heimat zurückzukehren und findet dort nur noch Ben vor.
Das ist die Kurzfassung der bisher 390 (von 490) Seiten, die ich gelesen haben und das wird dem kunstvoll erzählten Roman noch nicht gerecht, in dem noch einige Handlungsfäden offen herumflattern und bis zum Ende hin mit dem Rest der Geschichte verknüpft werden müssten (?). Kunstvoll deshalb, da der Roman extrem in den Zeitebenen springt. So wird ein Ereignis berichtet, in der eine neue Figur auftaucht. Diese wird im folgenden Kapitel dann erstmal vorgestellt, indem etwas Besonderes oder für die Handlung Relevantes erzählt wird, bis wir wieder am Ausgangspunkt ankommen. Es ist nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, auf welcher Zeitebene man sich innerhalb des Krieges befindet, aber es ist auch reizvoll und interessant. Erzählt wird in der Er-/Sie-Form, aber mit wechselnder personaler Perspektive, so dass man eine Innensicht in fast alle wichtigen Figuren erhält. Nur um Ben rankt sich immer noch das Geheimnis seiner Herkunft. Hoffe, es wird auf den letzten 100 Seiten gelüftet.
 

Querleserin

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Wadern
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Romane aus der Zeit mag ich auch gerne, @Querleserin
Ich kann ihn wirklich empfehlen. Das dargestellte Zeitgeschichtliche konnte ich meiner Kurzzusammenfassung nicht ausreichend würdigen. Aber man erfährt sehr viel über das Leben in England und die Bombardierungen während des 2.Weltkrieges. Da auch ein Fotograph im Mittelpunkt des Geschehens steht, wird auch die Zerstörung Coventrys sehr bildlich dargestellt. Und natürlich darf Churchill nicht fehlen und Auszüge aus seinen beeindruckenden Reden.
@Helmut Pöll: Dein Roman interessiert mich auch. Bin gespannt, was du dazu schreibst.
 
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Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Der menschliche Makel von Philip Roth
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Philip Roth hat keine sehr hohe Meinung von der Menschheit. Zu dem Ergebnis kann man nach knapp der Hälfte von "Der menschliche Makel" durchaus kommen. So perfekt so mancher auf den ersten Blick auch erscheinen mag, die Fülle der Versäumnisse, komischen Verhaltensweisen, Egoismus, gedankenlosen Grausamkeiten, die Roth schildert, führen schließlich dazu, dass man als Leser die Sympathie verliert.

Zunächst erscheint Coleman Silk, der Professor, der des Rassismus bezichtigt wird, als armer Tropf. Und tatsächlich geschieht ihm ja Ungeheuerliches. Aber dann erfährt man so nach und nach die vielen Verwerfungen in Colemans Werdegang. Anders herum: der durchgeknallte Vietnamveteran erscheint nach 20 Seiten Schilderung seiner Geschichte irgendwie beinahe zwingend Amokläufer zu sein. Roth verschont niemanden. Der menschliche Makel, der jedem innewohnt, ist völlig in Ordnung, sofern er nicht mit einer Prunkfassade aufgehübscht wird.

Ganz besonders verhasst scheint dem Autor die Politik. Er macht sich über den damaligen Präsidenten Bill Clinton lustig, der über den Fall mit seiner Praktikantin Monica Lewinsky gestolpert ist. Die Affäre ist ihm dabei völlig egal, die Dämlichkeit des Präsidenten ärgert ihn.
[zitat]...wenn er Monica Lewinsky nicht durchschauen kann, wie kann er (der Präsident) dann Saddam Hussein durchschauen. Wenn er Monica Lewinsky nicht durchschauen kann, dann ist er als Präsident ungeeignet.[/zitat]
Und DAS, die Unfähigkeit Leute richtig einzuschätzen, wäre ein wirklicher Grund für ein Amtsenthebungsverfahren gewesen. Das lässt er Coleman sagen.
 

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