Rezension Rezension (4/5*) zu Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller, Band 3) von Chris Carter.

parden

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13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Knochenbrecher von Chris Carter
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Wer denkt sich eigentlich die deutschen Titel aus?!

'The Night Stalker' ist der stimmige Originaltitel dieses dritten Bandes um Robert Hunter, den versierten Ermittler des LAPD. 'Der Knochenbrecher' dagegen passt überhaupt nicht zum Geschehen, 'Blutrausch' hätte da z.B. deutlich besser gepasst. Mich ärgern solche lieb- und gedankenlosen Namensgebungen - offensichtlich sollte hier etwas in die Titelreihe von 'Der Kruzifixkiller' und 'Der Vollstrecker' gezwungen werden, Band 1 und 2 der Serie.

Ein weiteres Ärgernis, das jedoch nicht dem Verlag angelastet werden kann, ist die Tatsache, dass ich dieses Buch irrtümlich für den ersten Band hielt. Wie immer wollte ich natürlich mit dem Beginn der Reihe starten, und ich habe wirklich keine Ahnung, wie es letztlich dazu kam, dass ich plötzlich Band drei in den Händen hielt. Wie dem auch sei: natürlich gab es einige Anspielungen auf die vorherigen Bände, und vermutlich lernt man die Charaktere im Laufe der diversen Ermittlungen zunehmend besser kennen - doch tatsächlich ließ sich Band drei auch unabhängig von den Vorgängern hervorragend lesen, was für mich eine Beruhigung war.

Nun aber endlich zum eigentlichen Geschehen. Eine junge Frau wird scheinbar unversehrt tot aufgefunden - allerdings sind Mund und Vagina mit schwarzem Faden zugenäht. Bei der Obduktion gibt es dann eine unerwartete Überraschung. Ein eingeführter Gegenstand wird der Leiche entnommen - und explodiert. Die Bombe zerstört alles im Umkreis von vielen Metern und tötet auch den Pathologen. Für Robert Hunter und seinen Kollegen Carlos Garcia beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn es bleibt nicht bei den beiden Leichen...

Eng begleitet der Leser Robert Hunter bei seinen Emittlungen, kaum einmal wird die Perspektive gewechselt. Dabei erfährt man über den Charkater des Ermittlers selbst jedoch recht wenig, tatsächlich stehen die Ermittlungen als solche im Fokus des Geschehens. Und die beginnen in einem großen Haufen von Fragezeichen. Wer und was steckt hinter all dieser unfassbaren Brutalität, die sich da im Laufe der Ereignisse auftut? Welches Motiv liegt all dem zugrunde? Und wie kann der kaltblütige aber überaus intelligente Killer gestoppt werden, bevor... Doch nein, hier sei nicht zu viel verraten.

Kein Thriller für Zartbesaitete - blut- und ekelfest sollte man hier schon sein. Die Spannung entsteht bei den Ermittlungen bis auf den klassisch als Showdown angelegten Schluss weniger aus Actionszenen, sondern eher daraus, hinter all die Geheimnisse zu kommen. Ein durchaus unterhaltsamer Thriller, der für mich nur kleine Längen aufwies und bei dem leztlich keine Fragen mehr offen blieben.

Ich für meinen Teil möchte nun tatsächlich auch Band eins der Reihe kennenlernen, *hüstelt*. Und freue mich daher auf ein Wiedersehen mit Robert Hunter.


© Parden

 

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