Rezension Rezension (4/5*) zu Totengebet: Kriminalroman (Joachim Vernau, Band 4) von Elisabeth Herrmann.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Totengebet von Elisabeth Herrmann
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Was vor 30 Jahren geschah

Totengebet
Totengebet
Elisabeth Herrmann
Rezension vom 03.03.2016 (27)

Totengebet von Elisabeth Herrmann ist ein Kriminalroman und im Goldmann Verlag erschienen

Der Anwalt Joachim Vernau steht unter Mordverdacht. Ihm wird vorgeworfen den Juden Rudolph Scholl ermordet zu haben. Er und Scholl kennen sich, sie waren vor etwa 30 Jahren gemeinsam in einem Kibbuz, zusammen mit 2 anderen Deutschen teilten Sie sich eine Baracke. Vernau kann sich nicht mehr an alles erinnern, er weiß aber, dass ihn eine junge Frau aufgesucht hat, eine Jüdin, die nun spurlos verschwunden ist. Vernau begibt sich daher um seine Unschuld zu beweisen nach Tel Aviv. Er muss die alten Geschichten wieder lebendig werden lassen, denn mit ihnen scheint alles zusammenzuhängen.

Totengebet ist ein Kriminalroman der mir gut gefallen hat. Er besticht nicht unbedingt damit, dass eine rasante Geschichte aufgebaut wird. Er ist eher still, und baut nur langsam Spannung auf. Aber die Fakten die so nach und nach gestreut werden ergeben eine stimmige Story, und sind interessant. Auch die vielen Verdächtigungen die im Laufe des Buches möglich erscheinen, machen das Buch sehr reizvoll. Das Ende brachte mir persönlich allerdings wenig überraschende Elemente. Dennoch war es spannend zu lesen wie Vernau nach Tel Aviv reist und dort die Hinweise zusammenpuzzelt. Joachim Vernau ist vielen aus anderen Büchern von Elisabeth Herrmann bekannt. Der Anwalt und seine splinige Kollegin/ Freundin Marie-Louise haben mir immer sehr gut gefallen. In Totengebet spielt die Interaktion zwischen den beiden eine eher untergeordnete Rolle, finde ich sehr schade. Gerade das Geplänkel der beiden, die Kommunikation ließen mich oft schmunzeln. Ich hoffe sehr, dass das Gespann in weiteren Teilen wieder miteinander zu tun haben wird. Rachel Cohen, die Tochter von Rebecca, ist das Bindeglied zwischen den deutschen jungen Männern aus der Zeit im Kibbuz. Sie wirbelt eine Menge durcheinander indem sie, nun 30 Jahre später, an die Männer herantritt. Rachel weiß sie will, sie kommt sehr resolut rüber. Elisabeth Herrmann hat mit ihr eine zentrale Figur geschaffen, durch die sie die Geschichte enorm lenkt.

Ich möchte Totengebet allen Herrmann Fans ans Herz legen, da der Teil sicherlich für das Verständnis weiterer Teile von Vorteil ist, mit der Einschränkung das er meiner Meinung nach an die vorherigen Bände nicht anknüpfen kann. Für Leser ohne Vorkenntnisse ist dieser Teil ohne Probleme zu lesen, man kommt auch ohne das Vorwissen gut in die Geschichte. Der Krimi hat durchaus Unterhaltungswert.

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