Rezension Rezension (4/5*) zu Eine unbeliebte Frau: Der erste Fall für Bodenstein und Kirchhoff (Ein Bodenst.

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Netter Regionalkrimi mit Lokalkolorit

Der erste gemeinsame Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein, und der Auftakt der beliebten Taunus-Krimi-Reihe von Nele Neuhaus. Die beiden ungleichen Ermittler müssen sich in diesem Buch also erstmal kennen und schätzen lernen, und ich fand es als Leserin sehr spannend und unterhaltsam, ihnen dabei zuzusehen! Mir haben beide Charaktere auf Anhieb gut gefallen, und ich habe mit viel Vergnügen über sie gelesen.

Oliver von Bodenstein ist vor nicht allzu langer Zeit aus der Großstadt Frankfurt in das idyllische Hochheim versetzt wurden. Pia ist gerade glücklich geschieden und will nun wieder in ihren Beruf als Kriminalkommissarin zurückkehren.

An einen gemächlichen Einstieg in die frischgebackene Partnerschaft ist allerdings nicht zu denken, denn es geht direkt rasant los...

Erst wird im Weinberg die Leiche eines angesehenen Oberstaatsanwalts gefunden, der scheinbar Selbstmord begangen hat. Dann findet man am Fuß eines Aussichtsturms die Leiche einer wunderschönen jungen Frau - ebenfalls ein Selbstmord, oder doch ein Mord? An Verdächtigen besteht jedenfalls kein Mangel, denn scheinbar hat sie sich viele Menschen zu Feinden gemacht... Arrogant, geldgierig und berechnend soll sie gewesen sein, und die Frauen des Reitclubs munkeln, sie wäre mit jedem ins Bett gestiegen, verheiratet oder nicht. Selbst ihr Ehemann reagiert seltsam ungerührt auf die Nachricht ihres Todes.

Der Fall erscheint also zunächst simpel und gradlinig. Alles dreht sich um den Reitstall, in dem die Tote verkehrte, und in dem es vor eifersüchtigen Ehefrauen geradezu wimmelt. Aber je länger Kirchhoff und Bodenstein ermitteln, desto abgründiger und verwickelter wird der Fall. Betrug, Erpressung, Menschenhandel... Ich fand das spannend, einfallsreich und unterhaltsam, und mir gefiel sehr gut, dass dann doch alles anders kommt als zunächst erwartet und man plötzlich ungeahnte Zusammenhänge erkennt.

Die Charaktere waren in meinen Augen zum Teil ein wenig stereotyp, aber die meisten fand ich dennoch wunderbar geschrieben. Überhaupt hat mir der Schreibstil gut gefallen, auch wenn er eher einfach ist! "Solide" war das erste Wort, das mir einfiel, um ihn zu beschreiben.

Fazit:
Zwei Selbstmorde, die vielleicht keine sind. Zwei Ermittler, die in ihrem ersten gemeinsamen Fall ermitteln. Eine Frau, die jeder Mann begehrt und jede Frau gehasst hat.

Das ist unterhaltsam und man kann wunderbar miträtseln - ein richtig netter Regionalkrimi mit Lokalkolorit! Der Auftakt der Taunus-Krimi-Reihe von Nele Neuhaus hat mich rundum überzeugt.


 
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Reaktionen: Christer Tholin

Christer Tholin

Mitglied
2. März 2016
41
23
8
Stockholm, Schweden
Hallo,

Ich teile deine Ansicht, die Figuren sind nicht so gut herausgearbeitet. Ich fand auch, dass absichtlich falsche Fährten ausgelegt wurden, so dass es viele Verdächtige gab.
Aber ja, ein netter Regionalkrimi!
Inzwischen gibts die Serie auch als Tatort, die Sendungen gehören meiner Ansicht aber nicht zu den besten Tatorts....