Rezension Rezension (4/5*) zu Die Dreizehnte Fee: Erwachen von Julia Adrian.

leseratte69

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27. Mai 2014
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Solingen
leseratte1969.blogspot.de
Alte Märchen in neuem Gewandt

Klappentext
Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.
Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.
»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.
Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.

Die Autorin
Meine Schreibbiografie beginnt wie die hunderter Autoren:
Ich liebe Buchstaben seit ich denken kann. Schwarze Wörter auf weißem Papier, ein Hauch von Staub, das Knistern beim Umschlagen, eine verborgene Geschichte.
Wie passt eine ganze Welt zwischen zwei Buchdeckel?
Wie kann sie uns so sehr gefangen nehmen und fesseln, dass wir selbst nach dem kleinen Wort ENDE noch in ihr verweilen, des Nachts von ihr träumen?
Bücher - sie besitzen eine ganz eigene Art von Magie.
Wir werden zu Helden, zu Weltrettern, zu Liebenden.
Und wenn wir ein Buch zuschlagen, dann bleibt immer ein Stück von uns in seinem Herzen zurück. Solange, bis wir uns erneut auf die Reise begeben und uns an die Stellen erinnern, an denen wir schon einmal entlanggekommen sind. Bücher. Magie und Kunst. Lasst euch verzaubern!

Meine Meinung

Story
Alleine das Buchcover und die gefühlvolle und sehr liebevolle Gestaltung des Buches hat mich sofort angesprochen. Als ich dann noch den Klappentext gelesen habe stand für mich fest, das Buch muss ich besitzen. Einmal angefangen zu lesen, wird man wieder in seine Kindheit versetzt und begegnet im Buch alten bekannten Märchenfiguren, wie zb. Die Eiskönigin, Dornröschen und Hänsel und Gretel und natürlich auch der bösen Königin. Doch Julia Adrian hat allen Charakteren neue Rollen zugeteilt. So erwartet den Leser ein völlig neues Märchenerlebnis das teilweise schon sehr brutal war. Aber schaut man sich die alten Märchen einmal an, stellt man fest das diese schon eigentlich nichts für Kinder waren. Das Buch handelt von der dreizehnten Fee Lillith. Alle dreizehn Feen sind mächtige und sehr böse Hexen und werden vom Hexenjäger gejagt. Nachdem die 13 Fee aus ihrem tausend Jahre währenden Schlaf erwacht, zeigt sie menschliche Gefühle. Sie Jagd zusammen mit dem Hexenjäger ihre 12 Schwestern, die die letzten tausend Jahre nur Schrecken und Zerstörung hinterlassen haben. Doch sie weiß, dass auch sie sterben wird, wenn alle ihre Schwestern vernichtet wurden. Oder können sie die Gefühle, die sie für den Hexenjäger hat und er auch anscheinend für sie, das Unvermeidliche verhindern? All das hat die Autorin in eine rasante, kurzweilige und sehr märchenhafte Handlung gepackt, die den Leser schnell in seinen Bann zieht.

Schreibstil
Julia Adrian beginnt sofort mit einem hohen Erdzähltempo. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Ihre Sätze sind teilweise kurz und knapp, doch man erfährt alles was man als Leser wissen muss. Es ist schön als Erwachsener wieder mit den Märchenfiguren aus seiner Kindheit konfrontiert wird und das ganze mal aus einem anderen Blickwinkel mit verfolgt, denn das Buch wird aus der Ich-Perspektive der 13. Fee (alias die böse Königin) erzählt.

Charaktere
Hier kommt mein einziger Kritikpunkt. Die Hauptcharaktere Lillith und besonders der Hexenjäger, von dem man noch nicht einmal den Namen erfährt, blieben mir zu oberflächlich. Ich konnte nicht so richtig zu ihnen durchdringen um eine Bindung (zwischen Protagonist und Leser) aufbauen. Ich hätte gerne gesehen, wenn Julia Adrian ihnen noch mehr Farbe und mehr Tiefe verliehen hätte. Sie waren zwar sympathisch, aber auch leider leicht zu durchschauen. Aber da es ja schon eine Fortsetzung gibt, hoffe ich darauf, das man dort mehr von Lillith und dem Hexenjäger erfährt.

Mein Fazit

Dieses Buch hat mich von seiner ersten Seite an in seinen Bann gezogen. In diesem Roman, ich möchte fast sagen Märchenbuch, wurde man noch einmal in seine Kindheit zurückversetzt, in der man Abend für Abend den Geschichten gelauscht hat, in denen Drachen, Prinzessinnen, Prinzen und natürlich auch böse Königinnen eine große Rolle spielten. Einmal begonnen flogen die Seiten nur so dahin. Auch die liebevolle Gestaltung des Buches muss einfach mal gelobt werden. Ich hoffe das in der Fortsetzung etwas mehr auf die Charaktere eingegangen wird, denn diese blieben mir hier noch zu unscheinbar. Alles in allem ein tolles, märchenhaftes Buch, das den Leser sofort in seinen Bann zieht. Von mir gibt es gute vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für alle die noch heute den Märchen von früher verfallen sind und sich noch heute an ihnen erfreuen können.

 

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