Rezension Rezension (4/5*) zu Das Feuerzeichen: Roman von Francesca Haig.

Natalie77

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13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
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Eine GEschichte in der es nicht nur um Gegensätze geht...

Inhalt:
Zach und Cass sind Geschwister, Zwillinge, die ohne den anderen nicht überleben können.
Seit der großen Explosion von vor 400 Jahren gibt es nur noch Zwillingsgeburten, die in besonderer Verbindung stehen. Eingeteilt in Alphas und Omegas. Während die Alphas makellos und gern gesehen sind, sind die Omegas in irgend einer Weise beeinträchtigt. Sie werden voneinander getrennt, damit der schlechtere Omega den besseren Alpha nicht vergiften kann.
Anders bei Zach und Cass. Lange Zeit ist nicht ersichtlich wer Omega und wer Alpha ist. Doch auch jetzt wo sie es wissen, können sie ohne den anderen nicht wirklich sein. Denn will Cass Leben muss auch ihr Bruder am Leben bleiben, der ihr und den anderen Omegas selbiges gerade zur Hölle macht.

Meine Meinung:
Das Feuerzeichen klingt schon sehr interessant. Es gibt ja Studien die besagen das sich Zwillinge ein wenig näher sind als andere Geschwisterpaare, doch hier sind sie so Nahe das sie ohne den anderen nicht sein können. Dazu noch in einer grausigen Zukunft, die man sich so gar nicht vorstellen möchte.

Es geht um Gegensätze. Alpha und Omega, gut und böse, makellos und beeinträchtigt, Bruder und Schwester. Immer wieder fällt das in dieser Geschichte auf, die auf mich auch sehr gegensätzlich gewirkt hat. Super spannend und doch stellenweise sehr langweilig. Gott sei Dank überwog das Spannende und vor allem auch das Interessante dieser Geschichte.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich gut lesen, nur die Zeitsprünge und Rückblenden zu Beginn der Geschichte störten ein wenig meinen lesefluss. Auch fand ich zwar wichtig zu erfahren wie Cass und Zach groß wurden und wie sie an den Punkt ankamen in dem die Geschichte spielt, doch waren mir diese Geschichten aus der Vergangenheit doch recht langatmig und hätten für mich auch besser in die Geschichte eingebaut werden können.
Zudem hatte ich nie das Gefühl von einer Erwachsenen Cass. irgendwie blieb sie für mich eine Jugendliche und nie die junge Frau, die sie im Hauptteil der Geschichte war. Allerdings sind das wirklich die einzigen Kritikpunkte, denn der Rest war einfach nur sehr fesselnd uns Super geschrieben.

Die Figuren waren mit viel Tiefe gezeichnet und auch die Geschichte selber ließ mich eintauchen in eine andere Welt in der ich nie Leben wollen würde. Wie grausam muss es sein eins seiner Kinder weggeben zu müssen einfach weil es so ist. Ich kann mir nicht vorstellen das es jedem so leicht fiel wie es beschrieben wird, oder es ist wirklich das Aufwachsen mit dieser Selbstverständlichkeit, die Eltern nicht weiter darüber nachdenken lassen.
Cass ist eine Seherin und deswegen auch nicht in irgendeiner Weise gezeichnet. Diese Gabe ist zufällig und man merkt das jedes Mal wieder in der Geschichte. Sie hat ihre eigene Art zu denken, die mir sehr gut gefiel, denn sie unterteilt nicht. Für sie ist ihr Bruder, eben ihr Bruder, da ist es egal ob er ein Alpha ist. Es sind Menschen die sterben und das direkt im Doppelpack, somit vergisst sie auch nie, dass wenn sie einen töten würde, jemand unschuldiges mit stirbt. Sie hat eine ungewöhnliche Sicht der Dinge für diese Welt und macht es sich damit nicht leichter.
Zach ist da ein wenig anders. Ihm ist seine Schwester zwar nicht egal, aber er ist mehr auf sein eigenes Wohl bedacht. Er kann Link sein und doch überraschte er mich immer mal wieder.
Sympathisch war mir auch Kip, ein geretteter junger Mann, der Cass begleitet. Er gibt ihr Halt und ist uneingeschränkt für sie da. Viel mehr erfährt man über ihn aber auch nicht, denn er kennt seine Vergangenheit selber nicht.

Das Ende ist kein wirkliches Ende. Schließlich ist es eine Trilogie und hier merkt man das es einfach keinen wirklich Abschluss gibt, auch wenn ein Abschnitt beendet ist. Der zweite Band erscheint bereits im Mai 2016