Rezension (4/5*) zu Veilchens Winter. Valerie Mausers erster Fall. Alpenkrimi von Joe Fischler.

wal.li

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1. Mai 2014
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Valeries Veilchen

Major Valerie Mauser tritt beim LKA Innsbruck ihre neue Arbeitsstelle an. Ihr Vorgänger wurde irgendwie frühpensioniert und ihr Vorgänger hatte einen Nachfolger. Dieser Nachfolger ist natürlich nicht Valerie Mauser, dieser Nachfolger ist sauer, dass er die Stelle nicht bekommen hat. Und auch viele der anderen Kollegen sind eher reserviert. Nur der IT-Spezialist Schmatz benimmt sich wie ein Kollege. Dennoch wird wird Valerie vom Landeshauptmann mit der Lösung einer komplizierten Aufgabe betraut, was allerdings nicht an die Öffentlichkeit dringen darf. Die kleine Tochter eines reichen Russen, der ein Hotel in der Gegend betreibt, ist entführt worden. Mauser soll alles versuchen, das kleine Mädchen heil zurück zu bringen.

Zum Glück kennt man die österreichische Kriminalterminologie schon aus dem TV, sonst würden die militärischen Bezeichnungen für den deutschen Leser etwas befremdlich wirken. Doch so kann man sich gleich auf den Fall konzentrieren und auf die Vorstellung eines neuen Ermittlerduos. Valerie Mauser und ihr Ex-Kollege Manfred Stolwerk, der inzwischen als Privatermittler arbeitet, bilden ein sehr spezielles Paar. Bei beiden hat die Vergangenheit Spuren hinterlassen, doch wenn es an das Lösen von Fällen geht, ergänzen sie sich prächtig. Unter Einsatz ihrer Gesundheit durchdringt Valerie Mauser das Problem, während Stolwerk subtiler vorgeht und so manchmal herausragende Ergebnisse erzielt. Und dieser Entführungsfall hat es wirklich in sich. Wie soll die Polizei ordentlich ermitteln, wenn die Entführer ein kleines Mädchen mit dem Tod bedrohen.

Sein gelungenes Krimi-Debüt mit dem zwei sympathische Ermittler vorgestellt werden und ein Einblick gegeben wird, wie man sich die Innsbrucker Polizeiarbeit vorstellen kann. So einige scheinbar beamtentypische Verhaltensweisen gibt es wohl überall. Vitamin-B, Dirndls, Geschaftlhuberei um nur einige zu nennen. Gleichzeitig gelingt es dem Autor seine Leser cool in die Irre zu führen und eine ganz unvermutete Lösung zu entwickeln. Und natürlich erfährt man auch, woher Veilchen ihren Spitznamen hat, dem sie auch hier gerecht wird.