Rezension Rezension (4/5*) zu Fingerhut-Sommer: Roman (dtv Unterhaltung) von Ben Aaronovitch.

wal.li

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1. Mai 2014
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Miss Naturphänomen

Auf dem Land außerhalb Londons sind zwei Kinder verschwunden, möglicherweise sogar entführt. Peter Grant wird von Nightingale entsandt, um festzustellen, ob das Geschehen etwas mit Magie zu tun haben könnte. Zwar kann Peter keine genaueren Hinweise finden, doch da die Polizei jede Hilfe bei der Suche nach den beiden Mädchen gebrauchen kann und wegen der Ereignisse, die ihm Leslie entrissen haben, bleibt Grant erstmal auf dem Land. Dort findet er recht schnell Anschluss. Er wird im abrissbedrohten Kuhstall der Mutter des Kollegen Dominic untergebracht und mit diesem gemeinsam trägt er zu den Ermittlungen bei.

Der Zauberlehrling und Polizeianwärter von London findet sich nachdem er sich an die Hitze gewöhnt hat auch in der Provinz zurecht. Es sieht so aus als sei hier wirklich keine Spur von Magie zu finden. Die Polizeikräfte der ganzen Region wurden zusammengezogen, um die Mädchen zu suchen. Und auch viele Freiwillige helfen mit. Doch die Sache bleibt rätselhaft, keine Forderungen werden gestellt. Da sind die Begegnungen mit dem alten Zauberer Hugh Oswald ein Quell der Information, auch wenn der sehr betagte alte Magier manchmal seinen eigenen Worten nicht mehr folgen kann. Und als Beverly Brook am Ort des Geschehens auftaucht, ist dies eine Erfrischung für Peter Grant und auch eine Hilfe.

Eigentlich ein normaler Krimi - bis das magische Geschehen so langsam in die Handlung einsickert und dem Fall eine ganz andere, aber durchaus folgerichtige Richtung gibt. Peter Grant gibt sich die Ehre und Ehre verdient er auch. Und Beverly Brook fließt wie ein frischer lebhafter Fluss durch Peters Leben. Wie allerdings auch schon in den Vorbänden wären etwas eingehendere Informationen zur Rahmenhandlung wünschenswert. Hier verliert der Autor einzelne Sätze und man fragt sich, wo das hinführen soll. Eine endlose Serie etwa, bei der man die Hintergründe nie erfährt, oder wird es irgendwann ein heftiges Finale geben, wenn der Autor und seine Figur sich auseinander gelebt haben. Als Kriminalroman mit magischem Einschlag macht dieses Buch dennoch eine ganze Menge her.