Rezension (3/5*) zu Auf und davon: Roman von David Arnold.

wal.li

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1. Mai 2014
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Live your Life

Mary Iris Malone genannt Mim haut ab. Sie möchte ihr altes Leben zurück. Hätte ihr Vater nach der Scheidung unbedingt so schnell wieder heiraten müssen? Und wieso musste sie mit nach Mississippi? Die 16jährige will zu ihrer Mutter nach Cleveland, zu ihrer Mutter, die sich schon seit Wochen nicht gemeldet hat. Ihre Mutter braucht sie, sie muss sich einfach auf dem Weg machen. Mit dem Geld, das sie ihrer Stiefmutter geklaut hat, macht sie sich auf den Weg mit dem Greyhound nach Cleveland. Schon während der ersten Etappe lernt Mim die nette alte Arlene kennen, die so hübsch nach Keksen duftet.

Es ist auch eine Reise zu sich selbst, die Mim unternimmt. Eine Reise, die sie erzählt und auch in Briefen niederschreibt. Nicht nur schöne Begegnungen stehen ihr bevor, auch weniger gute Erfahrungen muss sie erdulden. Doch noch nie hat sie in so kurzer Zeit so gute Freunde gefunden. Auch wenn mal ein kleiner Umweg von Nöten ist, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen. Bei aller inneren Zerrissenheit versucht sie eine gewisse Geradlinigkeit zu finden.

Etliche Bücher für jugendliche Leser können auch Erwachsenen viel Freude bereiten. Ob dies bei dem vorliegenden Roman so uneingeschränkt der Fall ist, kann nicht so genau gesagt werden. Man fragt sich bei der Lektüre, ob es in Amerika überhaupt Jugendliche gibt, die keine psychischen Probleme haben. Aus der gefestigten Sicht eines älteren Menschen sind die manchmal etwas konfusen Äußerungen und Gefühle Mims nicht immer ganz nachvollziehbar. Da mag sich ein jugendlicher Leser möglicherweise besser einfühlen können. Dennoch lässt einem Mims Geschichte nicht kalt. Man begibt sich mit ihr auf die Reise und hofft, dass sie ihr Ziel erreicht und dass sich ihre Hoffnungen und Wünsche erfüllen. Meist wollen viele nur das Beste, doch die Schwierigkeit besteht eher darin, sich in dem Wunsch verständlich zu machen. So lets talk about it.