Rezension Rezension (4/5*) zu Auentod: Der zweite Fall für Kommissar Voss von Maxim Leo.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Auentod - Geheimnisse im Oderbruch

Kommissar Voss hat sich von Stuttgart in den Oderbruch versetzen lassen, er tat es aus persönlichen Gründen, seine pflegebedürftige Mutter lebt dort. Das Eingewöhnen fällt ihm nicht ganz leicht, die Landschaft und der Menschenschlag sind für ihn fremd. Bei der Pflege der Mutter geht ihm eine polnische Pflegerin zu Hand, die auch im Haus wohnt. Maja ist eine nette junge Frau und es kommt zu einen losen Verhältnis der Beiden. Dann bittet Maja ihn, sie auf eine Hochzeit in Polen zu begleiten - als Single möchte sie da nicht erscheinen - und Voss willigt ein. Majas Verhalten dort verunsichert und verwirrt ihn, nicht nur dass sie ihn als ihren Verlobten vorstellt – so hatte er sich das nicht gedacht – sie trinkt sehr viel und am nächsten Tag ist sie verschwunden. Offensichtlich wurde sie entführt, ein Onkel, der leidlich Deutsch spricht, begleitet Voss zu Polizei. Dort kommt es gleich zu einem Zusammenstoss mit der polnischen Kommissarin, die sofort ihre Grenzen absteckt und Voss jede Kompetenz und Mitarbeit abspricht, obwohl er trotzdem auf eigene Faust ermittelt.
Zwischenzeitlich muss Voss zurück, ein IT-Spezialist ist unter seltsamen Umständen auf einer Baustelle tot aufgefunden wurden. Auch hier scheint es Verbindungen zu Maja geben. Im Spannungsfeld der deutsch-polnischen Grenzregion entwickelt sich ein spannender Fall, der Voss herausfordert. Immer öfter stellt er sich die Frage: wer ist Maja wirklich, war es wirklich Zufall, dass sie die Pflegestelle in seinem Haus annahm und was steckt hinter ihrem ominösen Verhalten.
Eine nicht unbeträchtliche Rolle spielt in diesem Roman die Landschaft des Oderbruchs, sicher keine liebliche Gegend, eher herb, genau wie die Bewohner. Sie erschließt sich ersten auf einen zweiten Blick, aber dafür intensiver, das ist hier schön beschrieben. Das es der zweite Roman um Kommissar Voss ist, macht dem neuen Leser nichts aus, es wird zwar ein-zweimal auf „Waidmannstod“ angespielt, aber das hat keinen Einfluss auf die Krimihandlung und macht eher Lust, den ersten Band zu lesen.

Maxim Leo ist eine Empfehlung für Leser anspruchsvoller deutscher Krimis, die ansonsten eher vom Etikett "Regionalkrimi" abgeschreckt werden. Hier finden sie ein Buch, das Spannung, guten Stil und einen stimmigen Plot vereint.