Rezension Rezension (4/5*) zu Bis ans Ende der Geschichte: Roman von Jodi Picoult.

leseratte69

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27. Mai 2014
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Solingen
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Buchinformationen und Rezensionen zu Bis ans Ende der Geschichte: Roman von Jodi Picoult
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Eine Geschichte von Schuld und Vergebung

Gastrezension von Karl
Klappentext
Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?

Die Autorin
Jodi Picoult, geboren 1967 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire.

Meine Meinung

Story
Die nach einem Unfall entstellte Bäckerin Sage Singer lebt sehr zurückgezogen in ihrer Welt. Als sie Bekanntschaft mit den 90. jährigen Josef Weber macht, beginnt für sie beide eine ungewöhnliche Freundschaft. Doch als Josef ihr gesteht, das er ein gesuchter Kriegsverbrecher ist, der mit für den Holocaust u.a in Auschwitz verantwortlich ist, ändert sich Sage Haltung gegenüber Josef. Als er Sage schließlich bittet ihn beim Sterben zu helfen, steht Sage vor einem großen Gewissenskonflikt.

Schreibstil
Picoult bleibt ihrem Stil treu. Das Buch ist klar und verständlich geschrieben, trotz mehreren Handlungstränge. Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt.

Charaktere
Mit den einzelnen Charakteren kann man sich gut identifizieren, alle wirken authentisch.

Mein Fazit

Geschichten, in denen die Schuldfrage in einer Grauzone liegt, sind Picoults stärken, dem bleibt sie sich auch in diesem Buch treu. Zwar ist das Thema nicht neu und wurde schon hundertfach aufgegriffen, für Jodi Picoult ist es aber das erste Buch zu dem Thema. Etwas neues erfährt der Leser allerdings auch nicht. Picoult hat den Schrecken des Holocaust in einen Unterhaltungsroman gepackt, der um die Frage ringt, inwieweit kann man verzeihen, darf man verzeihen und wie lange dauert die Schuld? Letztendlich muss der Leser selbst entscheiden, wie er dazu steht. Eine klare Antwort gibt es in dem Buch nicht .Die Frage nach der Schuld macht das Buch aus. Einige Handlungstränge wirken auf mich etwas schnulzig. Am Ende der Geschichte erfolgt wie so oft bei Picoult der Knalleffekt, auch hier bleibt sie sich treu. Ein lesenswertes Buch ist es aber auf jeden Fall.
Ich vergebe gut vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

von: Christian Rupprecht
von: Martina Altschäfer
von: Florian Knöppler
 
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