Rezension Rezension (4/5*) zu Für alle Tage, die noch kommen: Roman von Teresa Driscoll.

Natalie77

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13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
Mir fehlte ein wenig die Nähe zu den Figuren

Inhalt:
Nach 17 Jahren, an ihrem 25. Geburtstag bekommt Melissa von einem Anwalt ein Buch überreicht. Es ist ein Buch voller Erinnerungen, das ihre Mutter ihr vor ihrem Tod geschrieben hat. Es soll Melissa die Mutter-Tochter-Gespräche ersetzen und sorgt dafür das sie sich wieder ganz Nah sind.

Meine Meinung:
Für alle Tage die noch kommen ist wiedermal ein Buch in dem der Krebs eine Rolle spielt. Er ist nicht Allgegenwärtig, denn es ist der Grund für dieses Erinnerungsbuch und wird nur wenig thematisiert. Er bietet die Grundlage.

Es geht jedoch darum das eine Mutter ihr damals acht Jahre altes Kind verlassen musste. Sie starb als Melissa so jung war und hätte natürlich noch gerne viel Zeit mit ihr verbracht. Hier in der Geschichte wird, wie ich finde, ein ungewöhnlicher Weg gewählt. Die Mutter schreibt dieses Erinnerungsbuch voller Fotos, Rezepte und Geschichten. Voll mit ihren Gefühlen und lässt es Melissa erst mit 25 Jahren unter bestimmten Bedingungen überreichen. Bis dahin hat sich in Melissa schon ein Bild verfestigt und man merkt recht schnell, dass das Buch vielleicht eine Gute Idee war. Der Umgang mit dem Tod allerdings nicht.

Dieses Buch ließ sich von Beginn an gut und flüssig lesen. Allerdings fehlte mir ein wenig die Nähe um mich wirklich drauf einzulassen. Diese stellte sich erst mit der Zeit ein, so dass es dann auch recht emotional wurde.
Es sind kurze Kapitel die aus der Sicht von Melissa, Max, ihrem Vater und Eleanor, ihrer Mutter geschrieben wurden und so alle Familienmitglieder mit einbezieht. Man kann lesen wie jeder mit der Krankheit und später auch mit dem Tod klar kam. Während von Eleanor natürlich nur aus dem Jahr 1994 erzählt wird. Gibt es bei Max und Melissa verschiedene Jahrgänge.

Die Figuren sind wirklich überschaubar. Max, Eleanor und Melissa. Dazu Sam, der Freund von Melissa und Anna eine Kollegin von Max. Mehr Figuren muss man sich nicht merken und mit mehr hat man auch nicht zu tun.
An Hauptpersonen sind es drei. Mit Melissa möchte ich anfangen, da sie den größten Part in dieser Geschichte hat. Zu Beginn fand ich sie recht kalt. Man erfährt auch nur wenig über sie und kann auch im Laufe der Geschichte eher an ihren Reaktionen ablesen wie es ihr gerade geht. Sie kam mir im Laufe der Geschichte schon näher und doch blieb sie mir ein wenig fremd.
Max hat auf ganz andere Art mit dem Tod seiner Frau zu kämpfen. Er wirkt Einsam und unnahbar. Seine Gefühle konnte ich verstehen, doch wünschte ich mir manches Mal das alles nicht so sehr negativ war.
Eleanor ist die Person die für mich, obwohl sie ja nicht wirklich vorhanden war, einen doch recht großen Part eingenommen hat. Sie bringt dem Leser ihre Gefühle näher und schafft das bei mir mehr als das Melissa macht. Die Gefühle von Eleanor, sind die die jede Mutter durchleben würde, die weiß das sie nicht mehr lange Leben wird.

Insgesamt ist Für alle Tage die noch kommen schon ein sehr gefühlvolles Buch. Es ist ein Auszug aus einer Familie, die mit dem frühen Tod der Mutter und geliebten Ehefrau klar kommen muss. Teresa Driscoll konnte dieses Gefühl gut transportieren auch wenn mir die Figuren manchmal zu kalt wirkten