Rezension Rezension (4/5*) zu As Chimney Sweepers Come to Dust von Alan Bradley.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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So eine Schule

Flavia de Luce wurde verbannt! Sie muss Buckshaw verlassen, um ein Mädchenpensionat in Toronto zu besuchen. Viel weiter weg von ihrem beschaulichen Heim in England geht es nicht. Das Heimweh plagt Flavia und ihre Begleiter auf der Reise, die zu den Geschäftsführern der Schule gehören, sind ihr reichlich unsympathisch. Sie gönnen ihr nicht einmal eine Nacht der Ruhe und liefen Flavia spät abends in der Schule ab. Noch nicht richtig angekommen sinkt Flavia in Schlaf und wird rüde durch eine Mitschülerin rüde geweckt. Eine Verwechslung wie sich herausstellt, die jedoch die Direktorin auf den Plan ruft. Geschwind versteckt sie die Mitschülerin im Kamin, nur um Minuten später herauszupurzeln und mit ihr purzelt eine mumifizierte Leiche.

Leichen pflastern Flavias Weg, in England wich sie dem nicht aus und wieso sollte sie es in der Fremde anders halten. Zwar könnte sie die Polizei ihre Arbeit machen lassen, doch das entspricht einfach nicht ihrer Natur. Hinzu kommt das Rätsel um die verschwundenen Schülerinnen und die Frage, welchem Zweck diese Schule dient. Flavias Forschergeist arbeitet auf Hochtouren, handelt es sich doch um die Schule, die auch ihre geliebte verstorbene Mutter besucht hat. Obwohl ihr Heimweh nie nachlässt, lässt auch Flavias Eifer nie nach und ein Code nach dem anderen wird entschlüsselt.

Langsam findet man sich ein in dieser ganz neuen Welt für Flavia de Luce. Was für ein schreckliches Gefühl muss es sein, von daheim fortgeschickt zu werden. Fast wirkt es, als sei man daheim nicht mehr mit ihr klargekommen und versuche nun, die Entwicklung ihrer Persönlichkeit den Lehrerinnen des Internats zu überlassen. Doch Flavia bleibt sich selbst treu und nichts ist es mit der Erziehung zur höheren Tochter. Flavia zieht einen in ihren Bann, ihre Trauer um ihre Abwesenheit von daheim zerreißt einem fast das Herz. Man möchte sie mit allem unterstützen, damit sie sich in der Fremde einleben kann und man versteht ihre nie nachlassende Neugier. Mit ihr geht man den Dingen auf den Grund und kommt zu dem Schluss, dass ein Ende auch ein Anfang sein kann. Ein herausragendes Abenteuer, welches eine gespannte Erwartung der nächsten Kapriolen Flavias schürt.


 

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