Rezension (4/5*) zu Rocky Mountain Dogs (Rocky Mountain Serie 3) von Virginia Fox.

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Buchinformationen und Rezensionen zu Rocky Mountain Dogs (Rocky Mountain Serie 3) von Virginia Fox
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Independence wird immer größer und faszinierender

Den dritten Band der Rocky Mountains-Serie von Virginia Fox habe ich bei einem von der Autorin veranstalteten Gewinnspiel erhalten. Ich war ja so gespannt auf das Buch! Durch den Poststreik wurde meine Geduld auf eine harte Probe gestellt ^^, aber jetzt konnte ich es endlich lesen.

INHALT:
Kat führt in Seattle einen Hundesalon. Immer wieder fordern sie ihre Freunde auf, zu ihnen nach Independence zu ziehen, aber sie kann sich nicht entscheiden. Das ändert sich schlagartig, als ihr die Wohnung gekündigt wird. Ein paar Tage später ist sie unterwegs, gerät in einen Blizzard – und wird von dem Hockeyspieler Sam gerettet. Doch sie kann ihn nicht ausstehen; er ist so furchtbar von sich selbst überzeugt. Wenn da nur nicht die magische Anziehung zwischen ihnen wäre ...

MEINUNG:
Wie schon in den beiden vorangegangenen Bänden der Reihe stehen hier ein Einwohner (m/w) der imaginären Kleinstadt Independence und ein neuer Bewohner (m/w) im Mittelpunkt, die sich – nach anfänglichen Missverständnissen – ineinander verlieben. Diesmal sind es Kat, die Hundeliebhaberin aus Seattle, und der Hockeystar Sam. Beide Figuren sind interessant und vielschichtig gestaltet. Sie stammt aus einem schwierigen Elternhaus und reagiert extrem kratzbürstig, wenn sie irgendetwas an ihre Eltern erinnert, und er ist megamäßig von sich überzeugt. Nun, das haben all die erfolgreichen Sportler in Romanen von Poppy J. Anderson, Hannah Kaiser, Birgit Kluger und jetzt auch bei Virginia Fox gemein. Nur Tyler bildete in Band zwei der Rocky Mountain-Reihe eine erfrischende Ausnahme.
Die Faszination der Figuren entsteht im Zusammenspiel miteinander, weil sie sich anziehen und gleichzeitig abstoßen, aber auch in der Interaktion mit den Nebenfiguren. Und die entsteht durch die tragende Story des Buches, in der es um Kats Recherchen geht, als sie zwei schwer verletzte Hunde in der Nähe ihres Hauses findet, von denen sie nur einen retten kann. Was Virginia Fox da antippt, ist ein wirklich heißes Eisen: illegale Tierkämpfe. Insgesamt nimmt Kats Liebe zu Hunden einen großen Raum ein, was dem Buch eine wirklich sympathische Note gibt. Und selbst als nicht Hundebesitzer habe ich sehr viel über Hunde gelernt. Darüber hinaus setzt sich die Nebenhandlung um Leslie, das Findelkind von Sams Schwester Paula, in diesem Buch weiter fort, sodass ich hoffe, dass sich bis zum letzten Band der Reihe schließlich eine gute Lösung für das Mädchen findet.
Dramaturgisch betrachtet ist die Handlung relativ bald vorhersehbar. Es fehlen ein wenig die Spannungskicks, auch wenn die Momente um die illegalen Tierkämpfe die Spannungskurve nach oben treiben. Aber eben nicht so stark wie in den beiden Vorgängerbänden. Es überwiegt in diesem dritten Teil ein leichterer Erzählton, der eher die Liebe zu Hunden und den Humor in den Vordergrund stellt.
Nicht verhehlen möchte ich, dass ich im Verlauf des Buches immer wieder Schwierigkeiten hatte, die vom Schriftbild ähnlich aussehenden Namen der auftauchenden Figuren auseinander zu halten, wenn sie alle miteinander auftraten: Kat, Jaz, Pat, Sam, Jake. Gerade in der ersten Gesprächssituation in Miss Minnies Diner rauchte mein Kopf und ich musste mich verdammt konzentrieren, um die Figuren dem dazugehörenden Background und den passenden Partnern zuzuordnen. Mit Paula, Leslie und Tyler hatte ich dieses Problem nicht. Ich gehe davon aus, dass das an mir liegt, weil ich einfach zu schnell lese und deshalb Dialoge und Handlungsstränge mitunter ein zweites Mal lesen musste, um zu begreifen, wer gerade agiert.

WERTUNG:
Das Buch ist perfekt dazu geeignet, um sich an einem Wochenende entspannt auf der Couch oder im Liegestuhl zurückzulehnen und sich angenehm unterhalten zu lassen. Am besten im Winter, da das die Jahreszeit der Handlung ist. Figuren und Story harmonieren wunderbar miteinander, die Dramaturgie des Buches stimmt, wenn auch dramatische Höhepunkte fehlen, ebenso das inzwischen groß angewachsene Figurenkarussell, aber man kennt sich ja aus den Vorgängerbänden. ^^ Ich bin gespannt, wie es in den beiden nächsten Büchern weitergeht und gebe diesem Band mein persönliches „Gut“ und 4,5 von 5 Wertungspunkte.
Mein Fazit: Independence wird immer größer und unterhält mit guten Geschichten