Rezension (4/5*) zu Kein Sex im Paradies: Liebesroman von Nora Haas.

A

aikimedien

Gast
Buchinformationen und Rezensionen zu Kein Sex im Paradies: Liebesroman von Nora Haas
Kaufen >
Turbulente Sommerlektüre mit Champagnerflair

Das ist ein Buch, das ich zwei Mal lesen musste. Nicht weil ich auf Anhieb total euphorisch gewesen wäre, sondern weil ich mit der Story zuerst nicht warm geworden bin.

INHALT:
Leonie Haase, genannt „Die heilige Johanna“, propagiert ein züchtiges sexfreies Leben vor der Ehe. Ausgerechnet sie wird von ihrer besten Freundin Eva in einen Sexclub in die Karibik eingeladen! Panisch vergräbt sich Leonie in ihrem Bungalow – und gerät dennoch an ein männliches Wesen, dessen Lockruf nicht ungehört verhallt.

MEINUNG:
Beim ersten Durchlesen des Buches habe ich bis ungefähr zur Hälfte der Story nur den Kopf geschüttelt, begriff weder Leonie noch ihre Sexphobie und hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte ständig im Kreis dreht. Doch direkt mit Beginn der zweiten Hälfte startete die Handlung richtig turbulent durch, wobei die Haupt- und Nebenfiguren wild durcheinander stolperten, über Vieles nicht sprachen und wegrannten, sobald es ernst wurde. Oh, Mann (bzw. Frau)! Aber ich wollte der Autorin nicht unrecht tun. Also gab ich dem Buch eine zweite Chance, und das war gut so.
An meiner Antipathie für Leonie hat sich allerdings nichts geändert. Sie ist und bleibt für meinen Geschmack zu verbohrt, fast schon hysterisch. Aber Eva und die später auftauchende Mädelsclique haben mich dafür entschädigt. Sie sind herrlich originell. Auch „das männliche Wesen“, Steven Sinclair, bekam bei der zweiten Runde ein sympathischeres Auftreten. Auch wenn seine Entwicklung eher überraschend geschah, fand sie doch statt. Zum Glück.
Gesucht habe ich allerdings nach einer Begründung, warum Steven Schotte ist. Die einzige Begründung dafür war sein Nachname. Irgendwie hat mich das nicht überzeugt. Genauso wenig der Nachname der Protagonistin: Warum heißt Leonie (Haase) fast so wie die Autorin (Haas)? Auch dafür fehlte mir ein zwingend logischer Grund.
Dramaturgisch und sprachlich ist das Buch wirklich gut. Das habe ich bei der Autorin, die hinter dem Pseudonym steckt ^^, auch nicht anders erwartet.

WERTUNG:
Für mich hat dieses Buch Licht und Schatten. Sehr gut gelungen sind die locker leichte Sprache und die Dramaturgie, die vor aberwitzigen Zu- und Zwischenfällen nur so strotzt und die Figuren heftig durcheinander wirbelt, bis – ja, bis – das darf jeder Leser selbst herausfinden ^^. Weniger gelungen sind für meinen Geschmack die beiden „Liebenden“ Leonie und Steven. Hier hätte ich mir bei beiden ein wenig mehr Reife gewünscht. Aber im Großen und Ganzen hat die zweite Leserunde meinen ersten Eindruck aufgewertet. So gebe ich jetzt als Gesamturteil mein persönliches „Ganz okay“ und gute 3,5 von 5 Wertungspunkten.
Mein Fazit: Leichte Urlaubslektüre mit Karibikflair