Rezension Rezension (5/5*) zu Zerrspiegel von Katja Montejano.

Natalie77

Mitglied
13. April 2014
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Frankenberg/Eder
mem-o-ries.de
Kurzer knackiger Thriller

Inhalt:
Zuerst erreicht niemand Jazz Mutter, dann wird sie selber Opfer eines brutalen Überfalls. Dem Täter kann sie entkommen, doch lebt sie nun in Angst. Ihre Schwester ist ebenfalls verschwunden. Wer hat es auf ihre Familie abgesehen und Warum jagt der Täter sie

Meine Meinung:
Zerrspiegel ist ein knackig kurzer Thriller, der innerhalb kürzester Zeit eine enorme Spannung aufbaut. Man wähnt sich noch in Ruhe bei Jazz, als diese sich auf die TV-Show freut bei der ihre Schwester auftreten wird und im nächsten Moment geschieht der Überfall. Von da an war ich gefangen und musste immer weiter lesen. Die Spannung greifbar und durch kurze Kapitel angefacht. Ein Schreibstil den ich als rasant beschreiben würde und der es mir leicht macht flüssig zu lesen. Keine hinderlichen Nebenhandlungen. Die Autorin konzentriert sich vollkommen auf Jazz und den Täter.

Der Leser begleitet Jazz bei ihrem Martyrium und lernt sie am Besten kennen. Sie war mir recht nahe und das trotz ihrer Einschränkung und ihr dadurch etwas kühles Verhalten. Außerdem gibt es immer mal wieder Kapitel die den Täter begleiten. Zum Teil liest man dort was er plant und erfährt häppchenweise wer er ist und was ihn antreibt un d man wird Zeuge seiner Brutalität. Doch wer er ist wird erst später enthüllt.

Es gibt nicht viele Figuren in diesem Buch und den meisten Familienfremden begegnete ich zunächst mit Misstrauen. Durch die Art die Story zu erzählen, weiß man einfach nicht wer gut und wer böse ist. Ist es der Polizist, den Jazz sofort vertraut, der aber selber private Probleme hat, die er ihr verschweigt? Oder ist es der Exfreund ihrer Mutter der von der Polizei als Krimineller betitelt wird? Wollen beide wirklich nur Gutes so wie sie es vorgeben und Jazz es auch glaubt.

Es sind 230 Seiten bei denen man auch als Leser misstrauisch ist, vorsichtiger als Jazz obwohl sie schon sehr geschützt ist. Auf denen man viel böses erahnt. Das eine wird bestätigt anderes wiederum nicht. Das Ende kristallisiert sich nach und nach raus und birgt noch eine Schockmomente. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Noch ein Pluspunkt für mich war der Handlungsort, hier fühlte ich mich zu Hause spielt die ganze Handlung doch im Kellerwald am Edersee, also nicht weit weg von mir. Nur der Ort in dem sich das Geschehen abspielt gibt es so wohl nicht, jedenfalls nicht unter dem Namen.