Rezension (4/5*) zu The Silkworm (Cormoran Strike) von Robert Galbraith

W

wal.li

Gast
Als Cormoran Strike eines Morgens nach einer durchwachten Nacht ins Büro kommt, nimmt er sich spontan einer neuen Kundin an, ohne zu ahnen, was auf ihn zu kommt. Der Autor Owen Quine ist verschwunden und seine Frau Leonora möchte, dass Cormoran nach ihm sucht. Doch warum geht sie nicht einfach zur Polizei? Der gute Owen hat sich solche Eskapaden schön häufiger geleistet, Leonora meint daher, die Polizei würde ihrer Anzeige keine große Beduetung beimessen. Doch diesmal ist er schon so lange fort, dass sie doch langsam besorgt ist. Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen eher weniger bekannten Autor, der gerade sein neuestes Werk vollendet hat, das eher versehentlich an den Verlag gegangen ist.

Ein klassischer Krimi wie er im Buche steht. Cormoran Strike und seine Assistentin Robin Ellacott ermitteln zum zweiten Mal. Im Umfeld des Verlagswesens angesiedelt, ergibt sich ein packendes Rätsel um dem verschwundenen Autor, hinter dessen Verschwinden mehr steckt, als sich anfangs ahnen lässt. Cormoran, der nach einem Riesen benannt ist, wittert auch hier schnell wieder mehr hinter der Sache und er soll recht behalten. Bei seinen Ermittlungen steht ihm Robin hilfreich zur Seite. Sie möchte eigentlich eine Ausbildung bei ihm machen und nicht nur das Büromäuschen bleiben, deshalb ist sie etwas unzufrieden mit dem Job. Natürlich versteht sie es als Frau dies auch deutlich zu machen. Wenn aber Not am Mann ist, kann nichts Robin halten und sie eilt ihrem Chef zur Seite.

Die Stimmung eines Crime Noir, die auch der erste Band hervorrief, kommt auch in diesem neuen Buch sehr gut zur Geltung. Obwohl das Buch zur Zeit der Verlobung von William und Kate spielt stellt man sich die Szenen doch eher im Schwarz Weiß der 50er Jahre vor. Verstärkt wird diese Vorstellung noch, weil Cormoran seine Ermittlungen mehr auf klassische Befragungen, sein gutes Gedächtnis und Nachdenken stützt als auf hypermoderne technische Hilfsmittel. Wie auch im letzten Band wirkt der Detektiv älter als er ist, was vielleicht etwas seinen Kriegsverlust geschuldet ist, der ihn langsamer und unbeholfener macht als er unter anderen Umständen wäre. Doch gerade dies wie auch seine gescheiterte Beziehung zu der exzentrischen Charlotte machen Cormoran Strike sehr sympathisch und lassen auf weitere Fälle spekulieren. Hier passt alles zusammen: cooler Fall, sympathische Ermittler, ausgewogene Mischung zwischen der Ermittlung und dem persönlichen Leben der Protagonisten. Da ist man direkt neugierig wie es weitergehen mag.
4,5 Sterne

wal.li

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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