Rezension (5/5*) zu Die Chroniken der Seelenwächter - Band 2: Schicksalsfäden (Urban Fantasy) von Nicole...

M

Mikka Liest

Gast

Wir springen direkt wieder mitten ins Geschehen, und es geht spannend und rasant weiter. Eine actionreiche Szene jagt die nächste! In diesem Band müssen unsere Helden ganz schön was einstecken, und ich habe mich manchmal richtig gekrümmt vor Sympathieschmerzen... Viel zu schnell hatte ich die 152 Seiten durch und werde sicher bald den nächsten Band lesen - denn ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht!

Sehr gut gefallen hat mir auch wieder, wie durchdacht und einfallsreich die Autorin ihre ganz eigene Mythologie der Schattendämonen und Seelenwächter aufgebaut hat, in die wir als Leser mit jeder Seite immer weiter eintauchen. Besonders interessant fand ich, wie die Wächter mit ihrem Element verbunden sind und es unter anderem zur Kommunikation einsetzen - und ich bin mal gespannt, was wir in den nächsten Bänden noch alles über die Dämonen und Wächter lernen werden.

Auch die Charaktere lernen wir in diesem Band ein Stückchen besser kennen. Jess zum Beispiel kann ganz schön austeilen, wenn sie bedroht wird, und zwar erbarmungslos. Wer hätte es gedacht!

Jaydee dagegen hat mir richtig leidgetan, weil er es so schwer hat, gegen seine Natur anzukämpfen... Er hat sich oft überhaupt nicht unter Kontrolle und schadet dabei gerade denen, die er liebt, oder weidet sich zumindest an ihren Schmerzen, ganz instinktiv.

Mir gefällt, dass die Autorin es sich mit ihm nicht so einfach macht. In vielen Büchern würden Jess und Jaydee sich direkt unsterblich verlieben, diese Liebe wäre dann sozusagen das Allheilmittel und Jaydee hätte sich fortan perfekt unter Kontrolle... Friede, Freude, Eierkuchen. Hier nicht, und das fand ich perfekt!

Die freundschaftliche Beziehung zwischen Jaydee und Anna hat mich richtig gerührt. Man spürt beim Lesen, dass die beiden sich sehr viel bedeuten, und das ganz selbstlos und ohne Hintergedanken. Und es zeigt, dass Jaydee nicht nur das Monster ist, als das er sich selber oft sieht.

Ariadne hat mich überrascht und einmal sogar schockiert, weil sie sich auf eine Art und Weise verhält, die sehr skrupellos erscheint - wobei sie eigentlich keine andere Wahl hat, aber trotzdem... Auch hier: Respekt an die Autorin, dass sie sich traut, ihre Charaktere nicht nur schwarz-weiß darzustellen, sondern sie auch Dinge tun lässt, die fragwürdig sind. Das macht sie in meinen Augen viel komplexer und interessanter!

Witzig fand ich, wie sich die Geschichte durch den Rollenspieler Zachory immer mal wieder augenzwinkernd und humorvoll vor "Game of Thrones" verneigt! Ich musste manchmal so lachen...

Der Schreibstil ist auch in diesem Band wieder flüssig und angenehm, mit schönen Bildern und Metaphern.

Fazit:
Es geht rasant und spannend weiter in der Welt der Schattendämonen und Seelenwächter. Der Leser lernt die originelle Mythologie besser kennen und erfährt mehr über die Charaktere, die sich erfreulicherweise nicht so einfach in "gut" und "böse" einteilen lassen... Mir hat auch der zweite Band der Reihe richtig gut gefallen.

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