Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen

Tiram

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Moin, ihr Lieben,

@Renie und ich beginnen morgen mit einer kleinen Leserunde. Ihr seid herzlich eingeladen, euch anzuschließen.

Es ist ein trauriges Thema, Zweiter Weltkrieg, die letzten Monate vor der Befreiung.

Bruno Apitz, 1900 geboren, war in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert, zuletzt acht Jahre bis zur Befreiung im KZ Buchenwald.

Ich kenne diese Geschichte als Film. Zu DDR-Zeiten habe ich ihn gesehen.


Liebe @Renie, verzeih mir, ich habe die ersten Seiten heute schon gelesen. Und ich muss ehrlich sagen: Ich wäre froh, wenn ich mit einem Rutsch durch das Buch fliegen könnte.
 
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Tiram

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@Renie war ja noch nicht hier. Bevor wir also loslegen, möchte ich mal einen Gedanken loswerden.
Im Buch bin ich über dieses Zitat gestolpert:
[zitat]Deutsches Volk, was für ein Rindbvieh bist du ... Erst verdunkelst du dir das Gehirn und dann die Fenster.[/zitat]

Wenn ich so schaue, mit was wir uns heutzutage beschäftigen, was die Masse für ein TV-Format schaut, wie die Politiker uns für dumm verkaufen und nur noch eine Politik des Geldes betreibt, dass der Paragraf 1 des Grundgesetzes schon längst überholt ist, was uns alles verschwiegen wird, was für Kriegstreiber wir eigentlich sind, da finde ich das Zitat beängstigend aktuell.
 
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@Renie war ja noch nicht hier. Bevor wir also loslegen, möchte ich mal einen Gedanken loswerden.
Im Buch bin ich über dieses Zitat gestolpert:
[zitat]Deutsches Volk, was für ein Rindbvieh bist du ... Erst verdunkelst du dir das Gehirn und dann die Fenster.[/zitat]

Wenn ich so schaue, mit was wir uns heutzutage beschäftigen, was die Masse für ein TV-Format schaut, wie die Politiker uns für dumm verkaufen und nur noch eine Politik des Geldes betreibt, dass der Paragraf 1 des Grundgesetzes schon längst überholt ist, was uns alles verschwiegen wird, was für Kriegstreiber wir eigentlich sind, da finde ich das Zitat beängstigend aktuell.

Dem ist nichts hinzuzufügen! Ein guter Einstieg in unsere kleine, aber feine Leserunde :rolleyes:
 
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Tiram

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Wir können uns ja alle Zeit der Welt lassen, @Renie. Schreib mir einfach ab und an, auf welcher Seite Du bist, dann passe ich mich schon an. Ich denke, ich kann nebenbei auch gut noch ein anderes Buch lesen, weil dieses wohl noch ganz schön heftig wird.
 
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So machen wir's. Meinen ersten Eindruck möchte ich dir aber schon mitteilen:
Mich beeindruckt der Lebensmut, den die Lagerinsassen ausstrahlen. Es kann ihnen noch so dreckig gehen, die Lebensumstände sind unvorstellbar grausam. Trotzdem klingt bei den Lagerinsassen immer etwas Positives durch. Das habe ich so nicht erwartet.
 
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Noch ein Gedanke vorab:

Die politischen Gefangenen mussten in den KZ Ungeheuerliches erleiden. Und wenn sie das überlebt haben und dann in der DDR weitergelebt haben, haben sie unter Umständen Ähnliches wieder erleben müssen.
Es sei denn, sie haben sich angepasst.
Jede Diktatur hat ihre Foltermethoden und die der DDR-Stasi war gar nicht so weit entfernt von denen des Naziregimes.
Das Makabere dabei: In den DDR-Kriegsfilmen wurde oftmals gezeigt, dass kurz vor der KZ-Befreiung noch eine Hauptfigur starb. Früher habe ich vor dem TV gesessen und geheult. Heute frage ich mich, ob es für denjenigen nicht besser gewesen ist.
 
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Das habe ich so noch nicht gesehen. Ich habe mich ehrlich gesagt nie besonders intensiv mit der DDR-Geschichte auseinander gesetzt. Insofern sind mir die Parallelen zwischen Nazizeit und Stasizeit nicht bewusst. Ich lerne aber gern dazu und freue mich, wenn du über deine Eindrücke berichtest.
 

Tiram

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Ehrlich gesagt, beginne ich auch erst in der letzten Zeit, darüber nachzudenken. Besonders bewusst ist es mir geworden, als ich die ganzen Geschichten über die Stasi im TV gesehen habe und auch was ich nach der Wende in Zeitungen gefunden habe. Ich brauchte da nur alleine schon über die Stasi in meiner Heimatstadt Rostock lesen. Das kann man dann ja hochrechnen auf die DDR.
Wenn man diese Dinge liest und dann Bücher wie die von Fallada, insbesondere "Niemand stirbt für sich allein" oder aber wir hier "Nackt unter Wölfen", dann sieht man die Parallelen.
 
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Moin, ihr Lieben,

@Renie und ich beginnen morgen mit einer kleinen Leserunde. Ihr seid herzlich eingeladen, euch anzuschließen.

Es ist ein trauriges Thema, Zweiter Weltkrieg, die letzten Monate vor der Befreiung.

Bruno Apitz, 1900 geboren, war in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert, zuletzt acht Jahre bis zur Befreiung im KZ Buchenwald.

Ich kenne diese Geschichte als Film. Zu DDR-Zeiten habe ich ihn gesehen.


Liebe @Renie, verzeih mir, ich habe die ersten Seiten heute schon gelesen. Und ich muss ehrlich sagen: Ich wäre froh, wenn ich mit einem Rutsch durch das Buch fliegen könnte.

Ich möchte den Film auch sehen ...
 
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Mich beeindruckt der Lebensmut, den die Lagerinsassen ausstrahlen. Es kann ihnen noch so dreckig gehen, die Lebensumstände sind unvorstellbar grausam. Trotzdem klingt bei den Lagerinsassen immer etwas Positives durch. Das habe ich so nicht erwartet.

Das stimmt, @Renie. Besonders der Pippig bringt das richtig gut rüber.

Aber was sollen sie auch machen. Viele sind schon jahrelang dort. Sie mussten sich einrichten. Es gibt unter den Häftlingen Hierarchien. Für sie ist dieses Leben normal geworden. Wenn sie den Lebensmut verlieren, können sie gleich sterben.

Renie, ich werde das Buch erst am Montag weiterlesen. im Blog habe ich geschrieben, dass ich mich gestern mit meiner Freundin darüber unterhalten habe, und ich habe mich so hochgeschaukelt dabei, dass ich etwas Abstand brauche.

Heute Vormittag habe ich schon etwas von Elke Heidenreich gelesen. Und noch ein Buch von Anita Shreve begonnen.
 
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Anita Shreve zählt zu meinen FavoritInnen. Welche von ihr liest du denn?
 

Renie

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Renie, ich werde das Buch erst am Montag weiterlesen. im Blog habe ich geschrieben, dass ich mich gestern mit meiner Freundin darüber unterhalten habe, und ich habe mich so hochgeschaukelt dabei, dass ich etwas Abstand brauche.

Heute Vormittag habe ich schon etwas von Elke Heidenreich gelesen. Und noch ein Buch von Anita Shreve begonnen.

Kein Problem. Ich glaube, dass ich eh langsamer beim Lesen bin als du. Wenn mir in der Zwischenzeit danach ist, etwas zum Buch zu schreiben, mache ich das einfach. Du kannst dir aber ruhig Zeit mit deinen Kommentaren lassen. Das stört mich nicht. Ich verstehe schon, dass dich das Buch ziemlich mitnimmt. Lies einfach weiter, wenn dir danach ist.
 
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Wenn ich bedenke was Bruno Apitz mitgemacht hat und er viele seiner eigenen Erlebnisse im KZ in diesem Buch wiedergibt, bin ich über seinen Schreibstil überrascht. Ich hätte eher damit gerechnet, dass seine Sprache entweder die Ängste, Wut oder Schmerz vermittelt, die er während seiner Gefangenschaft durchlitten hat. Oder meinetwegenn auch Emotionslosigkeit, um das Erlebte besser ertragen zu können. Stattdessen ist sein Schreibstil spannend und teilweise ironisch - aber auch nüchtern, insbesondere an den Stellen, die besonders grausam sind.
 
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Oh man. Ich bin bei Seite 217. Am liebsten würde ich das Buch gar nicht mehr weiterlesen. Wie können Menschen nur so brutal sein. Im Moment bin ich einfach nur sprachlos.
 
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Tiram

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Ich werde es wohl noch mal beginnen, @Momo. Konnte mich gar nicht drauf konzentrieren. Heute habe ich erst mal wieder mit "Nackt unter Wölfen" weitergemacht.
 
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