Rezension Rezension (5/5*) zu Das Leben ist ein Fest: Ein Frida-Kahlo-Roman von Claire Berest.

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Ein literarisches und farbenprächtiges Kunstwerk für Frida Kahlo

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Frida spricht nicht, sie brüllt, sie flucht wie ein Bierkutscher, demonstriert mit den Kommunisten auf den Straßen von Mexiko-Stadt, trinkt literweise Tequila, feiert unzählige Feste – und das alles mit einem von Schmerzen gepeinigten und geschundenen Körper. Und sie malt, revolutioniert mit ihren Selbstporträts die Kunst ihrer Zeit, man sieht ihre Werke in den Galerien von New York und Paris. Frida will kein Leben ohne Sturm. Und sie kann sich kein Leben ohne Diego Rivera vorstellen, den großen mexikanischen Maler, auch wenn die beiden – »der Elefant und die Taube« – ebenso wenig getrennt wie gemeinsam leben können …“



Autorin Claire Berest hat hier für die Leserschaft ein Meisterwerk, ja fast schon eine Explosion an Farben für die Leser gezaubert. Ihre Worte sind laut wenn sie es sein müssen, leise wenn man es vermutet, bunt und knallig wenn es Frida danach ist, treffsicher, ohne sich dabei zu vermalen. Sie zeichnet hier eine Frida Kahlo nach, die perfekt und exakt getroffen ist - ohne Ausrutscher. Ihr Ton ist wunderbar! Wobei hier auch angemerkt werden sollte, das die deutsche Übersetzung ein echtes Sahnestück ist! Ihre kurzen Kapitel beschriftet sie mit Farben, die hier und da auch direkt in den Geschichten wieder vorkommen - ein optischer Reiz sozusagen. Alles steht im Zeichen der Farben! Aber eines ist ganz klar: hier wird Frida Kahlos Geschichte niedergeschrieben, wie es noch keiner gemacht hat - klar, rein, authentisch und voller Euphorie. Berest lässt die Bilder Kahlos vor dem Auge wieder aufleben. Wir erleben Frida in ihrer ersten Verliebtheit bis hin zu ihrem Abschied aus dem Leben. Alles wirkt so herrlich leicht, kurz und dennoch voller Kraft und Energie. Berest vermag es mit wenigen Worten, teilweise Aufzählungen immer genau den Ton von Frida zu treffen und sie wahrlich gedanklich wieder zum Leben zu erwecken. Da ich bereits viele Biografien von ihr gelesen habe, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dieses Buch hier, ist etwas ganz besonderes! Eine Farbexplosion, ein ganz großes, buntes Bild aus Farben und Gefühlen. Frida Kahlo bekommt hier eine große Plattform und ihr Leben wird sauber wiedergegeben. Die Mischung aus Roman und Biografie hier ist eine neue Form. Die Geschichten werden kurz erzählt, teilweise wird in die Zukunft geblickt, teilweise Rückblicke vorgenommen. Dennoch wirkt alles harmonisch, man kann den Teilen sehr gut folgen, aber an sich muss ich anmerken, dieses Buch eher für die Kenner der Künstlerin geeignet. Wer sich zum ersten Mal mit ihr auseinandersetzt, wird hier vielleicht überfordert sein oder verwundert über ihre Handlungen, Taten, Gedanken, ja sogar ihren ruppigen Ton. Man sollte sich mal mit Kahlos Geschichte befasst haben, um ihre Kunst zu verstehen. Kahlos Kunstwerke sind kontrovers wie sie selbst, aber ein Spiegel ihrer Seele.

Das hier ist ebenfalls ein Kunstwerk in Form von Worten, Gedanken, Erzählungen. Ein Kunstwerk für Frida Kahlo! Ich bin restlos begeistert und vergebe 5 von 5 Sterne, wobei diese Geschichte mehr verdient hätte!

 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Du hast aber schon so einige Lesehighlights in diesem Jahr gehabt *g*. Aber Frida Kahlo ist wirklich großartig! :cool:
 

Kristall86

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An der Nordseeküste
Du hast aber schon so einige Lesehighlights in diesem Jahr gehabt *g*. Aber Frida Kahlo ist wirklich großartig! :cool:
Da hast Du recht! So stark wie das erste Halbjahr 2021 war schon lange keines mehr. Ich bin förmlich überrollt worden mit Highlights ;-) Ob das noch zu toppen ist? Ich glaube kaum...Es ist so schön, das in dieser trüben Zeit, wenigstens die Literatur sich alle Mühe gibt, ihre Leserschaft fröhlich zu stimmen :)
 

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