Ich frage mich, wie die Reaktionen in der jüdischen Öffentlichkeit auf Grünbergs Roman sind. ... Es würde mich nicht wundern, wenn ihm jüdische Fanatiker ebenfalls Tod und Teufel an den Hals wünschen.
So ging es mir auch. Aber bisher habe ich noch nichts Negatives vernommen.
Sex mit einem Nazischergen ist für eine Jüdin extrem pervers.
Mir fiel dabei die Theorie ein, dass besonders starke Persönlichkeiten (bzw. solche, die es nach aussen hin sein müssen), ihre Schwachheit im Sexuellen ausleben. Führungspersönlichkeiten, die zu Dominas gehen, sind wohl dafür das gängigste Beispiel. So ähnlich sehe ich es auch bei Anat.
Aber ich glaube echt nicht, dass es so kompliziert ist.
Wenn man so über den Autor ein bisschen was liest, hast Du vermutlich recht. Ich glaube, die Informationen wären vor dem Lesen des Buches vielleicht sogar hilfreich gewesen.
Da dachte ich schon, was soll da jetzt noch kommen - und dann das
Hach, es gibt nichts, was es nicht gibt - wieso dann nicht eine Jüdin, die die Vorstellung anmacht, es mit einem SS-Mann zu treiben?
In seinem neuen Arbeitsumfeld scheint Kadoke auch erstmals tatsächlich zu realisieren, wie er sich für seine Frau verbiegen muss. Obwohl er immer meint, er müsse "nur" schweigen. Es scheint doch ein bisschen mehr zu sein.
Interessant finde ich, was die Leute in seiner Umgebung alles in Kadoke hineininterpretieren, ohne dass es genau erklärt wird (sieht man vom "Wunder" ab). Die Einen lieben ihn, die Nächsten hassen ihn, es gibt Verehrende, Bewundernde und Verabscheuende - es wird wohl kaum etwas ausgelassen. Warum nur? Ein bisschen erinnert es mich an
in dem der Held stumm war und so nie widersprechen oder etwas entgegnen konnte. So habe Alle in ihn etwas hineinprojiziert und liebten ihn für etwas, das er überhaupt nicht war. Vielleicht ein bisschen wie bei Kadoke? Übrigens ein supertolles Buch
Ob jetzt noch die Ehe zu dritt kommt? Bzw. Patchworkfamilie? Aber bei Anats Fundamentalismus ist das kaum vorstellbar. Ich bin gespannt.