Zelda ist eine ungewöhnliche, sehr charmante und liebenswerte junge Frau. Sie träumt davon, sich wie eine Wikingerheldin in der Schlacht des Lebens zu beweisen. Leider lebt sie nicht in der Wikingerzeit, sondern in der Gegenwart – sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und liest am liebsten National Geographic. Ihr Bruder Gert würde alles für Zelda tun, auch wenn manche Leute ihn als Schlägertyp bezeichnen. Das ist ungerecht, findet Zelda, doch es lässt sich nicht leugnen, dass er in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ihn daraus zu befreien, ist eines von Zeldas Zielen, trotz aller Gefahren. Denn wenn man seinen Platz im Leben – und seine Legende – finden will, muss man manchmal über sich hinauswachsen ...Kaufen
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Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz und be legendary.
Alleine den Titel muss man schon mal sacken lassen. Noch nicht ganz greifbar deutet sich hier schon die Tiefe und Intensität des Buches an.
Doch zunächst mal zum Cover.
Ein Hingucker, crazy, verrückt oder Aufmerksamkeit heischend? Oder ganz einfach wie Zelda ein Herz oder die Liebe malen würde.
Zelda und legendary, wer denkt da nicht an das Computerspiel? Sogar ich als Nichtgamer tue es.
Aüch Zelda lebt in einer anderen Welt, die sie sich mit erschaffen hat. Nicht die Welt an sich ist anders, sondern ihr Zugang dazu. Durch Alkohol in der Schwangerschaft wurde sie behindert geboren. Sie kennt diese Krankheit und die Symptome, weiß sie auch zu benennen. Auch sich selbst kann Zelda einschätzen und benennt die Dinge, die sie zum Funktionieren braucht. Vor allem Planbarkeit und Struktur.
Als Rahmen dafür hilft ihr die Welt der Wikinger und das was sie für deren Maxime hält. Treue und Tapferkeit. So will Zelda auch ihrem Bruder Gert, dem einzigen lebenden Verwandten, beistehen, der in schlechte Gesellschaft geraten ist und öfter scheitert.
Die Wortwahl der Sprache lässt den Leser einen kleinen Einblick in Zeldas Welt erhaschen. So flimmert z B der Bildschirm nicht, er bitzelt.
Auch Zelda kommt manchmal an ihre Grenzen, so wünscht sie sich zeitweise, dass ihre an Krebs verstorbene Mutter "sie eines Tages aus der Schlacht holt" " nach Walhall".
Zelda vermittelt dem Leser eine Kraft, die alles möglich macht, wenn man es denn nur angeht.
Zurückgeblieben darf kein anderer zu ihr sagen, nur sie selbst. Und - jetzt kommt ein starker Satz - wenn ich das sage, nehme ich mir die Kraft des Wortes und ziehe Stärke daraus.
Absolut lesenswert, wiederholtes lesen lohnt sich.
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