Rezension Rezension (4/5*) zu Der Winter des Propheten von Håkan Östlundh.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Winter des Propheten von Håkan Östlundh
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Der Einsame

Vor Jahren hat der Student Elias seine Mutter verloren und nun muss er die Nachricht verkraften, dass sein Vater bei einem Anschlag ums Leben gekommen ist. Auch die zweite Frau von Anders ist am Boden zerstört. Eine enge Kollegin des Vaters Ylva Grey kommt war bei dem Anschlag in der Nähe, sie musste Anders identifizieren. Ylva trifft sich mit Elias und Marie-Louise, um ihnen ein paar persönliche Sachen zu bringen. Sowohl Ylva als auch Elias haben den Eindruck, dass mit dem ganzen Szenario irgendetwas nicht stimmt. Zunächst noch getrennt und später gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte.

Bei diesem Thriller handelt es sich um den ersten Band einer dreiteiligen Reihe um Elias Krantz, der in seiner Jugend der „Prophet“ genannt wurde. Ein Spitzname, den er nicht mal mochte. Elias kämpft nicht nur mit seiner Trauer um den Vater, er hat auch noch ein anderes Problem, mit dem er sich niemandem anvertrauen kann. Das macht den Verlust des Vaters noch größer. Und die Situation ist überhaupt sehr unheimlich, denn Anders Unterlagen sind von seinem Arbeitsplatz verschwunden und wurden auch von daheim abgeholt. Was soll da geheim gehalten werden und wer hat ein Interesse an der Geheimhaltung?

Elias wirkt ein wenig wie der einsame Wolf, seine Eltern sind nicht mehr. Doch bevor sich Elias lösen kann, will er unbedingt wissen, an was sein Vater gearbeitet hat und wieso er sterben musste. Wie kommt Elias in dieser absoluten Ausnahmesituation zurecht, findet er Hilfe und Unterstützung? Und Ylva? Auch sie muss den Tod von Anders verarbeiten und gleichzeitig weiter ihre Frau stehen. Man fühlt mit den Protagonisten, die durch die Trauer gezeichnet sind und sich durch die Umstände bedingt schneller anpassen müssen und kaum Abschied nehmen können. Über allem liegt die kühle Stimmung der dunklen Jahreszeit. Auch wenn es in diesem Roman zu ein paar Todesfällen kommt, die von außen betrachtet nicht hätten sein müssen, so ist dieses Buch doch ausgesprochen fesselnd. Man kann einfach nicht erraten, wer da wie und wieso verstrickt ist. Man muss eben weiterlesen.