Rezension Rezension (5/5*) zu Der große Sommer: Roman von Ewald Arenz.

ThomasWien

Aktives Mitglied
19. März 2021
223
660
44
47
Wien
Ein großartiger Rückblick

Der Roman „Alte Sorten“ von Ewald Arenz war 2020 eines der besten Bücher, die ich im vergangenen Jahr gelesen hatte. „Der große Sommer“ wird wohl eines der besten 2021 sein.
Friedrich Büchner, ein pubertäter Junge, schlecht in der Schule, durchlebt den Sommer seines Lebens. Aufgrund diverser Nachprüfungen ist der Familienurlaub für ihn gestrichen. Stattdessen geht es ins Mathe und Latein Bootcamp bei Opa Walther. Friedrich befürchtete schin das Schlimmste, doch zum Glück hatte er seine Schwester Alma, seinen besten Freund Johann und ein Mädchen namens Beate um sich.
Das Buch ist wie die Pubertät selbst ist, in einem Moment Himmelhochjauchzend, im anderen zu Tode betrübt, bis zu unvorstellbarer Aggression. Ein Buch, dass von Gefühlen triefte. Ein Buch, dass mich sofort in meine eigene Pubertät zurückversetzte. In eine Zeit, in der man für Verabredungen noch die Telefonzelle nutze. Ein Buch, dass das Erwachsenwerden mit allen seinen positiven und negativen Facetten in hervorragender Form wieder spiegelt.
Friedrich ein so toller Charakter. Obwohl er schlecht in der Schule ist, doch mit so viel Klugheit gesegnet. Er ist emphatisch, sympathisch und noch dazu wohl erzogen. . Aber nicht nur Friedrich wurde perfekt inszeniert auch die anderen Charaktere passen ungemein in dieses Buch.
Wie im Vorgängerroman möchte ich auch hier die schöne bildhafte Sprache hervorheben. Egal ob in den lustigen oder in den traurigen Passagen,das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und ist in kurzer Zeit verschlungen, bleibt aber lange im Gedächnis.
Das einzige worüber ich mir nicht sicher bin ist, ob das Buch auch für jüngere Leser geeignet ist. Natürlich ist es geeignet, aber ich bin mir nicht sicher, ob die gleichen Gefühle geweckt werden. Zum einen, ist deren Pubertät noch nicht so lange vorüber zum anderen handelte es sich doch um eine ganz andere Zeit.
Von mir gibt es jedenfalls eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ein Buch ohne großen Schnick Schnack aber mit tollen Bildern, Gedanken und Gefühlen.


 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.168
49
Das einzige worüber ich mir nicht sicher bin ist, ob das Buch auch für jüngere Leser geeignet ist.
Da bin ich mir auch nicht sicher. Das müssten schon junge Leute Sein, die etwas über die Jugend der Eltern wissen möchten. Denn manche Schauplätze wirken (neben der Telefonzelle) schon antiquiert. Heute findet doch nichts mehr in Steinbrüchen oder alten Firmengeländen statt. Heute chillt man virtuell;)

Ansonsten schließt deine Rezension nahtlos an meine an. Tolles Buch!!!